Bayer MaterialScience verstärkt Engagement für Solar Impulse; Erdumrundung mit optimiertem Flugzeug 2015 geplant

Die Bayer MaterialScience AG (Leverkusen) engagiert sich noch stärker für das Projekt Solar Impulse. Nachdem das ausschließlich mit Solarstrom betriebene Flugzeug HB-SIA bereits von der Schweiz über Frankreich und Spanien nach Marokko und zurück geflogen ist, planen die Entwickler 2015 eine komplette Erdumrundung mit einem zweiten, verbesserten Modell.

Bayer MaterialScience ist für die Gestaltung der Cockpithülle verantwortlich. Das auf hochwertige Materialien spezialisierte Unternehmen stellt dafür unter anderem einen neuen, extrem leistungsfähigen Dämmstoff bereit. 2013 soll das Solar-Flugzeug fertig sein und 2014 Testflüge unternehmen, erklärten Solar Impulse und Bayer Material Science auf einer Pressekonferenz in Payerne (Schweiz).

Starten soll die erste bemannte Erdumrundung eines Flugzeugs ohne fossilen Treibstoff dann Anfang 2015. Veranschlagt seien 20 Flugtage; allein fünf bis sechs für die Überquerung des Pazifiks und zwei bis drei für die Atlantik-Passage, sagte André Borschberg, Mitbegründer von Solar Impulse. Insgesamt werde der Solar-Flieger, mit den notwendigen Unterbrechungen, drei bis vier Monate unterwegs sein.

Längere Flügel verlängert und mehr Solarzellen

"Aufgrund der deutlich größeren Abmessungen der neuen Cockpithülle und des engen Gewichtsbudgets von Solar Impulse mussten wir über konstruktive Maßnahmen und gezielte Werkstoffauswahl das Gewicht weiter optimieren", erläuterte Martin Kreuter, Projektleiter Solar Impulse bei Bayer MaterialScience. Als weitere Neuerung kündigte er den Einsatz von Kohlenstoff-Nanoröhrchen in carbonfaserverstärkten Strukturbauteilen an, um eine weitere Material- und Gewichtsersparnis zu erreichen. Dadurch könnten beim neuen Flugzeug beispielsweise die Flügel verlängert und die Zahl der Solarzellen darauf deutlich erhöht werden, erklärte Kreuter. 12.000 Photovoltaik-Zellen sind es beim aktuellen Modell, das etwa so viel wiegt wie ein Mittelklassewagen und die Spannweite eines Airbus hat.

Bayer MaterialScience wird vom Materiallieferanten zum Systemführer

80 Prozent der Planungsphase und 50 Prozent der Bauphase seien abgeschlossen, erklärte André Borschberg. "Nun bauen wir unser Engagement aus – vom Materiallieferanten zum Systemführer für das neue Cockpit", erklärte Patrick Thomas, Vorstandsvorsitzender von Bayer MaterialScience. "Sichtbarer Ausdruck unserer Verbundenheit mit dieser ausgezeichneten Partnerschaft ist das Bayer-Kreuz, das künftig auf dem Flugzeug zu sehen ist."

06.10.2012 | Quelle: Bayer MaterialScience AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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