Photovoltaik-Unternehmen SOLARWATT AG vollständig saniert; Amtsgericht Dresden hebt Insolvenzverfahren auf

Seit Mitte Oktober 2012 ist der vom Management der SOLARWATT AG erarbeitete und am 11. September 2012 vom Amtsgericht Dresden bestätigte Restrukturierungsplan rechtskräftig, berichtet das Unternehmen. Das Amtsgericht Dresden habe das Insolvenzverfahren der SOLARWATT AG mittlerweile aufgehoben.

"Mit der Aufhebung des Insolvenzverfahrens hat das Unternehmen die größte Herausforderung seiner fast 20-jährigen Geschichte erfolgreich gemeistert und agiert wieder als vollständig saniertes Unternehmen am Markt", sagt Detlef Neuhaus, Vorstandsvorsitzender der SOLARWATT AG.
"Jetzt können wir uns wieder zu 100 Prozent auf unser Geschäft konzentrieren. Ungeachtet dessen bleibt das Marktumfeld äußerst fordernd. Mit unserem Fokus auf ganzheitliche und dezentrale Photovoltaik-Systemlösungen sind wir jedoch überzeugt, dass wir nachhaltig und vor allem auch förderunabhängig am Markt erfolgreich sein können."
Rainer M. Bähr, der das Verfahren als Sachwalter begleitete, ergänzte: "Dank des Engagements und Entgegenkommens der Mitarbeiter und Gläubiger steht SOLARWATT heute auf einem soliden Fundament." Mit Stefan Quandt als Ankeraktionär kann das Unternehmen nun wieder zuversichtlich in die Zukunft blicken.

Planmäßige Umsetzung der Restrukturierungsmaßnahmen
Die im Rahmen des Restrukturierungsplans vorgesehenen Maßnahmen werden derzeit weiter planmäßig umgesetzt.
Zum Jahresende wird darüber hinaus der Vorstand der SOLARWATT AG verkleinert: Dr. Frank Schneider und Dr. Ulrich Link werden mit Wirkung zum 31. Dezember 2012 das Unternehmen verlassen. Ihre Aufgaben werden von Detlef Neuhaus (CEO), Carsten Bovenschen (CFO) und den jeweiligen Bereichsleitern übernommen.

Restrukturierung beschleunigt Wandel zum Systemanbieter
Mit der Restrukturierung beschleunigt SOLARWATT seinen Strategieschwenk vom Modul- zum Solarsystemhersteller. Noch im Jahr 2012 sollen neue System-Produkte vorgestellt werden, mit denen das Unternehmen seine Marktstellung behaupten und ausbauen will.
"Alles deutet darauf hin, dass die Energiepreise in Zukunft weiter kräftig steigen werden. Mit unseren Systemlösungen können sich Verbraucher eigenständig und dezentral mit Energie versorgen, somit unabhängiger von Energieversorgern werden und Kosten sparen. Eine Garantie über 25 Jahre stellt sicher, dass sich die Investition für unsere Kunden auch auszahlt", so Neuhaus.

Kurzarbeit soll Reaktion auf Marktumfeld erleichtern
Vorstand und Betriebsrat der SOLARWATT AG haben unter Zustimmung des Aufsichtsrats eine Betriebsvereinbarung zur Kurzarbeit geschlossen. Die Kurzarbeit stehe zunächst für die nächsten sechs Monate als Instrument für die Kapazitätssteuerung zur Verfügung – der Einsatz der Option werde auf Wochenbasis entsprechend der Auftragslage entschieden. Die Kurzarbeit betreffe nur die Produktion und Fertigung von Solarmodulen, alle Entwicklungs- und Produktionsaktivitäten rund um SOLARWATT-Systemlösungen würden unverändert mit hoher Priorität fortgesetzt. Kunden, Aufsichtsrat und Betriebsrat der SOLARWATT AG unterstützten den selektiven Einsatz der Kurzarbeit, um so die nachhaltige Wettbewerbsfähigkeit des Unternehmens zu erhalten.

SOLARWATT AG beschleunigt Ausrichtung auf Photovoltaik-Systeme mit neuen Produkten
Eine Entwicklung, die den Weg in die Zukunft weise, sei die SOLARWATT ENERGY SOLUTION. Mit der neuen Produktgruppe, die hochwertige und innovative Systeme zur Energieversorgung bündelt, biete SOLARWATT künftig ein vollständiges und verlässliches Solar-Energieversorgungssystem aus einer Hand und "Made in Germany" an, welches den Weg in die solare Eigenversorgung richtungsweisend mitbestimmen wird.
Zentrum der Systemlösung ist der SOLARWATT ENERGY MANAGER, der noch im Herbst 2012 in den Markt eingeführt wird. Es handelt sich dabei um ein Produkt, das optimal abgestimmte Systemtechnik mit intelligenter und einfacher Steuerung verbinde und so Solarstrom intelligent in das Energiesystem eines Hauses integriere.

Energiemanagementsystem startet elektrische Geräte zu günstigen Zeiten und optimiert den Stromverbrauch
Dazu nutzt der ENERGY MANAGER das SOLARWATT ENERGY PORTAL zur gesicherten Datenablage und Visualisierung der erfassten Daten aus der Solarstromanlage und dem Verbrauch im Haushalt. Abgesehen von der Aufzeichnungs- und Analysefunktion, werde der SOLARWATT ENERGY MANAGER künftig auch je nach Programmierung des Kunden selbständig Geräte zu günstigen Zeiten starten und so den Stromverbrauch optimieren. Die Geräte werden dazu über Funkschnittstellen gesteuert. Im ENERGY PORTAL können Käufer des ENERGY MANAGERs online am PC oder über Smartphone in das Energiemanagement eingreifen. Die Software werde von SOLARWATT schrittweise zur Verfügung gestellt werden.
"Die Markteinführung des ENERGY MANAGERs wird ein weithin sichtbares Aufbruchssignal für die neue, auf integrierte Lösungen spezialisierte SOLARWATT AG. Wir werden weitere innovative Produkte folgen lassen und damit unsere starke Position im Systemgeschäft kontinuierlich ausbauen", umriss Detlef Neuhaus die Zielsetzung für die kommenden Jahre.

Speichersystem auf Basis von Lithium-Eisenphosphat soll 2013 kommen
Für die Steuerung von Wärmepumpen, Klimaanlagen und Smart-Grid-fähigen Haushaltsgeräten sei der SOLARWATT ENERGY MANAGER bereits zur Markteinführung im Herbst 2012 vorbereitet. 2013 werde die SOLARWATT ENERGY SOLUTION um ein SOLARWATT-Speichersystem auf Lithiumeisenphosphat-Basis erweitert. Das offene und vielseitig kompatible System könne durch die Online-Anbindung jederzeit mit neuen Features, Tools und Geräteanbindungen erweitert werden und sei damit schon heute für die Anforderungen von morgen gewappnet.
 

17.10.2012 | Quelle: SOLARWATT AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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