US-Präsidentschaftswahlen: Solar-Energie war zwar Thema des zweiten Rededuells, doch Erdöl stand im Vordergrund

Solarenergie und andere erneuerbare Energien waren auch Thema des zweiten Rededuells zwischen US-Präsident Barack Obama (Demokraten) und seinem republikanischen Herausforderer Mitt Romney. Obama sprach zweimal von Solarenergie, Romney einmal.Der US-Präsident erntete Applaus, weil er die Energieproduktion aus Sonne, Wind und Biokraftstoffen verdoppelt hat, während Präsidentschaftskandidat Romney sich zwar für erneuerbare Energien aussprach, jedoch die Förderung und die Nutzung von Kohle, Erdöl und Erdgas in den Vordergrund stellte. Beide Kandidaten versuchten, sich als Verfechter einer stärkeren Erdölförderung darzustellen.

„Das wichtigste, was wir tun können, ist, unsere eigene Energieversorgung sicherzustellen“, sagte US-Präsident Obama in der Debatte. „Aber ich habe auch gesagt, dass wir nicht nur fossile Treibstoffe verwenden dürfen; Wir müssen auch in die Zukunft schauen.“

“Deshalb haben wir die Treibstoffeffizienz-Standards für Autos verdoppelt. Das bedeutet, dass Sie mit jedem Auto, das Sie Mitte des nächsten Jahrzehnts kaufen, mit der gleichen Menge Benzin doppelt so weit kommen werden. Und deshalb haben wir auch die Energieproduktion aus sauberen Quellen wie Wind, Sonne und Biokraftstoffen verdoppelt.“

Erderwärmung und Klima kein Thema

Beide Kandidaten wetteiferten darum, wer die Erdgas- und Erdölproduktion in den USA am meisten unterstützt. Aber die Begriffe „Erderwärmung“ und selbst „Klima“ kamen nicht ein einziges Mal in der Debatte vor.

Auch über Kohle wurde diskutiert. Kandidat Romney sagte: “Mit unseren Gesetzen können Sie nicht einmal ein Kohlekraftwerk bauen, das ist praktisch unmöglich.“ Er machte die US-Umweltschutzbehörde dafür verantwortlich, dass Arbeitsplätze in der Kohleindustrie verloren gingen.

Präsident Obama argumentierte, seine Regierung habe “die größten Investitionen in saubere Kohle-Technologien gemacht”. Und Romney habe stolz ein Kohlekraftwerk in Massachusetts geschlossen, als er dort Gouverneur war.

Unterschiedliche Rhetorik; Rekorde

Während Präsident Obama nach den Leistungen in seiner Amtszeit beurteilt werden kann, kann bei Romney seine Zeit als Gouverneur betrachtet werden sowie öffentliche Äußerungen und die Wahlkampagne.

Unter Obama hat sich die Stromerzeugung aus Wind etwa verdoppelt, die Stromproduktion aus Photovoltaik- und solarthermischen Kraftwerken (CSP) stieg um 270 % von 1,55 Gigawatt (GW) auf 5,71 GW. Das belegen Zahlen des US-Solarbranchenverbands SEIA (Washington D.C., USA).

Viele der Förderprogramme, die zu diesem Wachstum führten, wurden auf bundesstaatlicher Ebene verabschiedet. Die US-Solarbranche schreibt es ganz allgemein der demokratischen Partei Obamas zu, dass sie auch während der Wirtschaftskrise wachsen konnte.

Romney und Ryan dagegen griffen in ihrer Kampagne die Förderung der erneuerbaren Energien durch Präsident Obama mehrfach an: Romney nannte Solar und Wind „niedlich“, und Vizepräsidentschaftskandidat Paul Ryan bezeichnete diese Förderung in einer Debatte als „Etikettenschwindel“.

19.10.2012 | Quelle: Solar Server; Foto: Weißes Haus | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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