Strompreis-Vergleich: Echter Ökostrom ist in 77 von 100 Städten günstiger als Strom vom örtlichen Grundversorger

In der öffentlichen Debatte um die Höhe der EEG-Umlage und die Auswirkung der Ökostrom-Förderung auf die Strompreise wird mit vielen Zahlen hantiert. Verbraucher könnten ihre Stromkosten jedoch senken, indem sie zu einem konzernunabhängigen Ökostromanbieter wechseln, berichtet das Aktionsbündnis „Atomausstieg selber machen“ (Berlin) in einer Pressemitteilung.Das Bündnis hat verglichen, was ein Haushalt mit einem Verbrauch von 4.000 Kilowattstunden in den 100 größten deutschen Städten für unabhängigen Ökostrom tatsächlich bezahlen muss. Das Ergebnis: In 77 Städten gibt es mindestens einen Anbieter von echtem Ökostrom, der günstiger als der örtliche Grundversorger ist.

Privathaushalte können mit Ökostrom bis zu 171 Euro im Jahr sparen

„Es ist eine unverantwortliche Lüge, wenn Konzernvertreter und Politiker, die ihnen nach dem Mund reden, Medien gegenüber ständig behaupten, Ökostrom sei teuer. Der konkrete Preisvergleich beweist, dass wir Verbraucher für dumm verkauft werden“, sagt Melanie Ball vom Bündnis „Atomausstieg selber machen“.

Weder tauge die Ökostrom-Förderung als Sündenbock für steigende Strompreise noch müssten Verbraucher demnächst am Hungertuch nagen: „Wir haben herausgefunden, dass Privathaushalte mit dem Wechsel zu einem unabhängigen Ökostromanbieter bis zu 171 Euro im Jahr an Stromkosten sparen können. In 77 der 100 größten Städte gibt es mindestens einen unabhängigen Ökostromtarif, der günstiger ist als die örtliche Grundversorgung – in 22 Städten sind sogar alle vier von unserem Bündnis empfohlenen Anbieter preiswerter“, so Ball.

Ökostrom-Preiserhöhungen waren geringer als bei Grundversorgern

Ökostrom koste besonders in den Städten weniger, wo einer der vier Energiekonzerne die Grundversorgung direkt stellt, beispielsweise die EnBW in Stuttgart oder RWE in Essen. Darüber hinaus seien Preiserhöhungen bei Ökostrom über die letzten zwei Jahre geringer ausgefallen als bei den Grundversorgern: Sie bewegen sich zwischen fünf und neun Prozent, während Haushalte an die örtlichen Grundversorger heute durchschnittlich zwölf bis 24 Prozent mehr zahlen müssten als noch 2010.

„Diese Tendenzen lassen vermuten, dass Ökostromkunden auch in Zukunft geringere Stromerhöhungen zu erwarten haben als die Haushalte, die ihren Stromversorger noch nicht gewechselt haben“, kommentiert Melanie Ball.

Das Bündnis „Atomausstieg selber machen“ ruft Stromkunden auf, diesen Vergleich als Anstoß zu nehmen für den Wechsel zu einem der unabhängigen Ökostromanbieter EWS Schönau, Greenpeace Energy, Lichtblick oder Naturstrom. Weitere Informationen und Hilfestellungen gibt es unter www.atomausstieg-selber-machen.de.

20.10.2012 | Quelle: Bündnis „Atomausstieg selber machen“ | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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