Solarenergie in Chile: Photovoltaik und solarthermische Kraftwerke sollen bis 2020 wettbewerbsfähig mit konventioneller Stromerzeugung werden

Central Energía hat die Ergebnisse einer Untersuchung von Bloomberg New Energy Finance (BNEF, New York, USA) veröffentlicht, nach denen Solar-Technologien bis 2020 hinsichtlich der Kosten wettbewerbsfähig mit fossilen Brennstoffen, großen Wasserkraftwerken und anderen konventionellen Methoden der Stromerzeugung werden.

Die Umweltschutzorganisation National Resources Defense Council (Washington D.C.) hat BNEF mit der Studie beauftragt. Valgesta Energía SA (Santiago, Chile) lieferte die Daten. Der Bericht betrachtet mehrere erneuerbare Energiequellen mit Ausnahme der Wasserkraft („non-conventional renewable energy"; NCRE) und kommt zu dem Ergebnis, dass die Umstellung auf solche Energiequellen politischer Veränderungen bedarf.
„Das wichtigste Ergebnis dieser Studie ist die Erkenntnis, dass Chiles traditionelle Energiequellen künftig nicht unbedingt die sichersten und erschwinglichsten sind”, erklärt Central Energía.
„Chile kann seinen Strombedarf in den kommenden Jahrzehnten durch mehrere nicht-konventionelle erneuerbare Energiequellen und Technologien zur Energieeffizienz decken, welche die derzeitige Energieproduktion des Landes ergänzen. Dies wird jedoch nur möglich, wenn Chile die erneuerbaren Energien und die Energieeffizienz politisch fördert, um bestehende Hindernisse zu überwinden und diese Sektoren zu stärken.”

Große Photovoltaik- und solarthermische Kraftwerke sollen hinsichtlich der Kosten bis 2020 wettbewerbsfähig werden
Die Studie beziffert die Stromgestehungskosten für kommerzielle Photovoltaik-Kraftwerke mit Modulen auf Basis von kristallinem Silizium im Jahr 2011 auf 0,225 bis 0,328 US-Dollar pro Kilowattstunde (0,174 bis 0,254 Euro/kWh) . Bei Photovoltaik-Kraftwerken auf Basis von kristallinem Silizium im Versorgermaßstab sind es zwischen 0,156 und 0,242 USD pro kWh (0,121 bis 0,187 Euro), für solarthermische Kraftwerke geht die Studie von 0,156 bis 0,221 USD pro kWh aus (0,121 bis 0,171 Euro).
Abgesehen von Stromproduktion mit Diesel im großen Maßstab sind diese Kosten bedeutend höher als bei anderen erneuerbaren oder konventionellen Energiequellen.
Jedoch heißt es in dem Bericht, bis 2020 würden die Stromgestehungskosten pro kWh bei kommerziellen Silizium-Photovoltaik-Kraftwerken auf 0,128 bis 0,187 USD fallen (0,099 bis 0,145 Euro), bei PV-Kraftwerken im Versorgermaßstab auf 0,092 bis 0,143 USD (0,071 bis 0,110 Euro) und bei solarthermischen Turmkraftwerken auf 0,110 bis 0,133 USD (0,085 bis 0,103 Euro). Somit würden die Solar-Technologien etwa das gleiche Kostenniveau wie Kohle und Biomasse erreichen.
Bis 2030 sollen diese Kosten weiter sinken. Central Energía erklärt, das Modell zur Ermittlung der durchschnittlichen Stromgestehungskosten, das für den Bericht verwendet wurde, beziehe auch Faktoren wie die schwankende Verfügbarkeit von Solarenergie oder das Versiegen konventioneller Energiequellen ein.

Studie empfiehlt Auflagen für 20% Anteil der nicht-konventionellen erneuerbaren Energiequellen bis 2020
Der Bericht betont, die Reformen des Energiemarktes, die Chile eingeführt hat um die Stromerzeugung aus nicht-konventionellen erneuerbaren Energiequellen zu erhöhen, darunter ein Mindestanteil für Stromversorger. Doch diese Reformen seien „abgeebbt”.
Der Chilenische Verband für Erneuerbare Energien (ACERA) merkte an, ein Großteil der konventionellen Methoden zur Stromgewinnung sei nicht durch das gegenwärtige Gesetz abgedeckt.
Der Bericht empfiehlt, Chile solle bis 2020 einen Mindestanteil der nicht-konventionellen erneuerbaren Energiequellen von 20% einführen, sowie entweder Anreizprogramme oder Auflagen für chilenische Stromverbraucher wie Bergbau-Unternehmen oder große kommerzielle und industrielle Kunden zum Kauf von Strom aus erneuerbaren Energiequellen.

31.10.2012 | Quelle: Central Energía | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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