Energieberater von GlobalData warnt europäische Verbraucher: Jetzt in Photovoltaik investieren oder später draufzahlen
Nach wie vor sorgen die Gaspreise für Diskussionen in Europa, da die Märkte die langfristig geknüpften Verbindungen zur Öl-Industrie aufgrund verbindlicher Import-Verträge mit Russland, Norwegen und Nordafrika nicht aufheben können. Selbst in Großbritannien, wo die Gaspreise an einer Börse festgelegt werden, bestehe diese Verbindung.
Förderung erneuerbarer Energien und höhere Ölpreise lassen Strom- und Gaspreise steigen
„2013 wird ein schweres Jahr für Stromverbraucher und Versorger”, sagt Jonathan Lane, Chef der Beratung für Energie und Versorger bei GlobalData.
„Die Preise für Endverbraucher steigen sicher noch einmal, da sie, wie auch die Gaspreise, durch die Förderung der erneuerbaren Energien und höhere Ölpreise antrieben werden.”
Investieren oder später draufzahlen
„Die Förderung der erneuerbare Energien bedeutet sowohl Kosten als auch Chancen für private Stromkunden. Diejenigen, die den Photovoltaik-Zubau selbst unterstützen oder sich das Geld dafür leihen können, sollten investieren. Diejenigen, die das nicht können, werden später draufzahlen müssen”, so Lane weiter.
Preisanstieg in Großbritannien und Italien erwartet
Der Energie-Experte von GlobalData nennt Großbritannien und Italien als Länder, in denen der Preis steigen werde:
„In Großbritannien will die Regierung nun die Tarife der größten Versorger vereinfachen und ein Programm einführen, das sicherstellt, dass Endkunden stets den besten Tarif erhalten. Wie letzteres jedoch funktionieren soll, ist noch offen und wird sich möglicherweise als unmöglich erweisen”, so Lane.
„In Italien konzentriert sich die Regierung auf die bessere Integration des Strom-und Gas-Großhandels mit den anderen europäischen Märkten. Dies soll die italienischen Strom-Handelspreise auf das Niveau der anderen europäischen Länder senken.”
Groß angelegter Umstieg auf Solarenergie könnte Italien aus der Abhängigkeit von den Gasmärkten befreien
Laut GlobalData steigen die Strompreise in Italien, weil die dortigen Gaspreise durch die stetig steigenden Ölpreise angetrieben werden und ein Großteil des Stroms aus Gas gewonnen wird. Daher erklärt Lane, im großen Stil auf Solarenergie umzusteigen könnte das Land aus der Abhängigkeit der Gasmärkte befreien:
„Die Zeit ist günstig, um in Italien Solaranlagen zu investieren. Die Versorger sollten den Dialog mit den Kunden suchen, um Verträge auszuhandeln. Es ist möglich, dass Photovoltaik die italienischen Strompreise ab 2014 senkt.”
Druck auf Regierungen wird wachsen
Lane erwartet, dass der Druck auf die europäischen Regierungen wachsen wird, die Versorgungssicherheit zu gewährleisten, da die steigenden Ölpreise für immer mehr Haushalte unerschwinglich werden:
„Politiker müssen konsequent handeln, da der Strompreis zunehmend eine politische Angelegenheit wird. Auch Versorgungsunternehmen kommen in Schwierigkeiten, sobald Verbraucher Profite auf ihre Kosten vermuten. Sie müssen abwägen, wie sie durch Energieeffizienz Geld verdienen, statt möglichst viel Strom zu verkaufen – und sie werden dies früher tun müssen, als erwartet.“
„Ein Umdenken vom Energieverkauf hin zum Energiesparen ist die Wende, die die Versorger in diesem Jahr vollziehen müssen”, fasst Lane zusammen.
09.01.2013 | Quelle: GlobalData | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH