Polysilizium-Hersteller haben Produktion im zweiten Halbjahr 2012 deutlich zurückgefahren

Laut einem neuen Bericht von

NPD Solarbuzz (Santa Clara, Kalifornien, USA) haben Polysilizium-Hersteller ihre Produktionsanlagen in den letzten sechs Monaten weniger ausgelastet. Die durchschnittliche Auslastung sank in beiden Quartalen unter 70 %.
Im "Polysilicon and Wafer Supply Chain Quarterly Report" für das vierte Quartal heißt es, das sei ein enormer Unterschied zu früher, als die Anlagen der großen Hersteller noch zu über 90 % ausgelastet waren. Grund dafür sei, dass zu viel Polysilizium an die chinesische Photovoltaik-Industrie geliefert wurde.
“Polysilizium-Hersteller wollen ihre Produktionsanlagen optimal ausnutzen. Mit der größtmöglichen Produktion sind die Kosten am niedrigsten, da die Kosten durch Wertminderung sich auf mehr Produkte verteilen“, erklärt der Vizepräsident von NPD Solarbuzz, Charles Annis. „Das führt oft zu den größten Erträgen, vermeidet Kosten für Schließungen und Neustarts und ermöglicht den Kauf von Rohstoffen in großen Mengen.“

Produktionsanlagen waren auch während Preiseinbruch ausgelastet
Die Hersteller hätten ihre Produktionsanlagen auch dann noch stark ausgelastet, als die Polysilizium-Preise zwischen dem ersten Quartal 2011 und dem zweiten Quartal 2012 um 70 % sanken, betonen die Marktforscher.
Als der durchschnittliche Spotmarktpreis im dritten Quartal unter 20 US-Dollar (14,8 Euro) pro Kilogramm sank, mussten selbst die großen Hersteller ihre Polysilizium-Produktion zurückfahren.

Keine Betriebserweiterungen, da es zu viel Polysilizium gibt
NPD Solarbuzz geht davon aus, dass China zwischen dem ersten Quartal 2011 und dem dritten Quartal 2012 für die Photovoltaik-Produktion 188.000 Tonnen Polysilizium verbrauchte. Geliefert wurden jedoch 262.000 Tonnen, wodurch in China ein Restbestand von 74.000 Tonnen des Rohstoffs blieb.
Dadurch mussten Polysilizium-Hersteller nicht nur die Produktion drosseln, sondern auch ihre Expansionspläne vorerst begraben. Große Hersteller wie Wacker Chemie, Hemlock Semiconductor, OCI und Tokuyama verschoben den Bau neuer Fabriken und die Aufrüstung ihrer alten Anlagen.

Polysilizium-Preise werden allmählich stabil
Da das Angebot weniger wurde, stabilisierten sich die Polysilizium-Preise zum Jahresende und im ersten Quartal 2013 allmählich wieder. Der Preisdruck bleibe jedoch groß. Die Polysilizium-Hersteller hoffen, dass sie ihre Produktionsanlagen so bald wie möglich wieder stärker auslasten können.

01.02.2013 | Quelle: NPD Solarbuzz; Bild: Wacker Chemie | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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