Bloomberg New Energy Finance: Bis 2020 ist Solarstrom in Australien billiger als Elektrizität aus Kohle- oder Gaskraftwerken

Laut einer neuen Studie von Bloomberg New Energy Finance (BNEF, New York, New York, USA) wird im Jahr 2020 in Australien Strom aus Photovoltaik-Kraftwerken billiger sein als aus Kohle- oder Gaskraftwerken.

In diese Rechnung floss zum einen der Kohlepreis ein. Zum anderen seien jedoch die Photovoltaik-Kosten in Australien seit 2011 um 29 % gesunken. Das Marktforschungsunternehmen fand heraus, dass in Australien Strom aus Windkraftwerken schon jetzt ohne Förderung günstiger ist als Strom aus neuen Kohle- oder Gaskraftwerken.
“Die Vorstellung, fossile Brennstoffe seien billig und erneuerbare Energien teuer, ist inzwischen überholt“, sagte BNEF-Geschäftsführer Michael Liebreich. „Windstrom ist jetzt schon günstiger als Strom aus Kohle- oder Gaskraftwerken, und das in einem Land mit dem größten Vorrat an fossilen Brennstoffen. Das zeigt, dass erneuerbare Energien ein Impulsgeber sind, der die Verhältnisse auf den Kopf stellen kann.“
Außerdem würden auch solarthermische Kraftwerke (CSP) bis 2030 Netzparität erreichen.

Förderung des Ausbaus erneuerbarer Energien noch immer notwendig
Hohe Finanzierungskosten treiben laut BNEF den Kohlepreis in die Höhe: Es sei eher unwahrscheinlich, dass die vier größten Kreditinstitute in Australien neue Kohlekraftwerke finanzieren. Und wenn, dann nur mit erheblichen Risikozuschlägen.
Ältere fossil betriebene Kraftwerke seien jedoch immer noch günstiger als neue Anlagen zur Nutzung der Erneuerbaren. Das liege an der Abschreibung der Baukosten. Daher betont BNEF die Bedeutung der australischen Vorgaben für erneuerbare Energien (Large-Scale Renewable Energy Target).
Selbst bei der Grundlastversorgung könnten es Erdgaskraftwerke nach Ansicht von Bloomberg schwer haben, mit erneuerbaren Energien mitzuhalten. Vor 2020 seien hierfür keine neuen Kraftwerke notwendig. Und bis dahin würden die Preise für Solar- und Windstrom weiter sinken und neue Wege entwickelt, um mit der schwankenden Stromproduktion umzugehen.

12.02.2013 | Quelle: BNEF; Bild: Belectric | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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