Phoenix Solar AG konzentriert sich auf internationales Photovoltaik-Geschäft; Finanzierung vorzeitig bis Ende März 2015 verlängert; Dr. Bernd Köhler wird neuer Vorstandsvorsitzender

Die Phoenix Solar AG (Sulzemoos), ein im Prime Standard der Frankfurter Wertpapierbörse notiertes, international führendes Photovoltaik-Systemhaus, trennt sich von verlustbringenden Bereichen, deren Marktumfeld aufgrund der derzeitigen Veränderungen, unter anderem im regulatorischen Umfeld, keine rasche Erholung erwarten lässt, berichtet das Photovoltaik-Unternehmen in einer Pressemitteilung

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Ein Schwerpunkt des operativen Geschäfts liege künftig auf den wachstumsstarken Regionen in Asien und den USA. Die dortigen Tochtergesellschaften seien in ihren Märkten etabliert und verfügten über die Kompetenzen, um ihr Geschäft nachhaltig und operativ eigenständig führen und weiter entwickeln zu können.

Umsatzwachstum in den USA und Asien
Die 2010 gegründete Tochtergesellschaft in USA habe 2012 ihren Umsatz fast verachtfacht und schließe nach den planmäßigen Anlaufverlusten der Vorjahre 2012 mit deutlichem über den Erwartungen liegendem Gewinn ab. Die Tochtergesellschaft in Singapur, die tragende Säule des Asiengeschäfts, verzeichnee einen hohen Auftragsbestand und plan eine Vervierfachung des Umsatzes gegenüber 2012.

Probleme in Spanien und Italien; Aus für Tochtergesellschaft im Oman
In Europa seien die Tochtergesellschaften in Frankreich und Griechenland gut positioniert und arbeiteten profitabel. Demgegenüber seien die Kapazitäten in Spanien und Italien aufgrund der dortigen Marktunsicherheiten und der nicht erreichten Ertragsziele auf ein Minimum zurückgefahren worden. Die Tochtergesellschaft im Oman soll geschlossen werden.
Das aus Deutschland heraus betriebene Handels- und Projektgeschäft wird in seiner bisherigen Form eingestellt. Fortgeführt wird – neben den Handels- und Projektaktivitäten der erwähnten internationalen Tochtergesellschaften – der profitabel arbeitende Geschäftsbereich Betriebsführungs- und Wartungsdienstleistungen für Solar-Kraftwerke am Standort Ulm sowie die Entwicklung neuer Geschäftsmodelle im Projekt- und Handelsbereich.

Finanzierung bis März 2015 gesichert
Die Konzernfinanzierung wird wie bisher über die Phoenix Solar AG sichergestellt. Die veränderte strategische Ausrichtung im Interesse einer baldigen Rückkehr zu profitablem Wachstum sei intensiv mit den finanzierenden Banken diskutiert und abgestimmt worden. Die Gesellschaft hat am 11.02.2013 einen Änderungsvertrag zu ihrer bestehenden Kreditvereinbarung unterzeichnet. Dabei wurde das Gesamtfinanzierungsvolumen auf rund 126 Millionen Euro leicht nach unten angepasst. Die Laufzeit der Finanzierung wurde vorzeitig um ein weiteres Jahr von bisher 31. März 2014 auf 31. März 2015 verlängert.

32 Millionen Euro Verlust im Jahr 2012
Diese Veränderungen der strategischen Ausrichtung führen im Konzernabschluss für das Geschäftsjahr 2012 zu außerordentlichen Aufwendungen insbesondere in Form von Abschreibungen und Rückstellungen. Ohne diese außerordentlichen Aufwendungen in Höhe von rund 8 Millionen wäre die jüngste Umsatz- und Ergebnisprognose voll erreicht worden, betont das Unternehmen.

Ergebnisprognose für 2013 wird aufrechterhalten
So aber werde nach vorläufigen Zahlen ein operativer Verlust (EBIT) von rund 32 Millionen Euro verzeichnet (2011: 84,7 Mio. Euro, bisher für 2012 prognostiziert: 25 bis 19 Mio. Euro). Gegenüber der bisherigen Prognose werde für 2013 von einem deutlich reduzierten Umsatzvolumen von 160 bis 190 Millipnen Euro ausgegangen (bisher für 2013 prognostiziert: 280 bis 310 Mio. Euro). Die bisherige Ergebnisprognose (EBIT vor Restrukturierungsaufwand) von zwischen 5 Millionen Euro und 0 Millionen Euro wird hingegen aufrechterhalten.

Vorstand Dr. Andreas Hänel geht, Dr. Bernd Köhler wird neuer Vorstandsvorsitzender
Dr. Andreas Hänel, Gründungsvorstand der Phoenix Solar AG, hat am 11.02.2013 sein Vorstandsmandat vorzeitig mit Wirkung zum 28. Februar 2013 niedergelegt. Der Aufsichtsrat der Phoenix Solar AG habe dies mit großem Bedauern zur Kenntnis genommen. Er dankt Dr. Hänel für seine langjährige und erfolgreiche Tätigkeit als Vorstandsvorsitzender, die die Phoenix Solar AG im Jahr 2008 bis in den TecDAX geführt hat. Dr. Hänel habe die Gesellschaft auch in der schwierigen Restrukturierungsphase mit großem Einsatz geführt. Er wird dem Unternehmen auch weiterhin beratend zur Seite stehen.
Der Aufsichtsrat hat ebenfalls am 11.02.2013 mit Wirkung zum 1. März 2013 Dr. Bernd Köhler zum Vorstandsvorsitzenden ernannt. Seine Funktion als Finanzvorstand wird Dr. Köhler ebenfalls weiter wahrnehmen. Dr. Murray Cameron bleibt Vorstand für das Operative Geschäft (COO) und CEO & President der US-Tochtergesellschaft.

Dr. Bernd Köhler: Sehr harte Einschnitte, Trennung von vielen qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern
„Die aufzugebenden Bereiche haben 2012 operativ deutliche Verluste generiert. Dies war im Wesentlichen auch so erwartet worden. Allerdings ließen die fortdauernden Marktbeeinträchtigungen und die regulatorischen Eingriffe zuungunsten der Photovoltaik die erwarteten und für die Rückkehr zur Profitabilität notwendigen Absatzsteigerungen trotz vielfältiger Anstrengungen von Vorstand und Mitarbeitern als zunehmend unwahrscheinlich erscheinen. Daher mussten wir jetzt mit diesen sehr harten Einschnitten reagieren, auch wenn wir uns von vielen qualifizierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern trennen müssen“, erläutert Dr. Bernd Köhler.
Dr. Murray Cameron ergänzt: „Die Fähigkeit zu flexiblem und schnellem Umsteuern ist neben einer soliden Finanzierung eine zentrale Voraussetzung, um auch künftig eine signifikante Rolle am internationalen PV-Markt spielen zu können. Die Schwerpunktsetzung auf die erfolgreichen Regionen schafft uns eine gute Basis für eine rasche Rückkehr zu profitablem Wachstum.“

12.02.2013 | Quelle: Phoenix Solar AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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