WWF fordert 45-prozentigen Anteil von Solar- und Windstrom am europäischen Strommix 2030

Die World Wildlife Federation (WWF) hat einen Bericht veröffentlicht, laut dem die EU 35 % ihres Wärmebedarfs und 65 % ihres Strombedarfs bis 2030 aus erneuerbaren Energiequellen decken kann und muss, um sich 2050 vollständig mit erneuerbaren Energien zu versorgen.

"Re-energising Europe: Putting the EU on Track for 100% Renewable Energy" geht davon aus, dass Solar- und Windstrom maximal 45 % des Strombedarfs decken werden. Außerdem seien ständige Anstrengungen und ein starker politischer Wille notwendig, um diese Ziele zu erreichen.
„Wir müssen jetzt entscheiden, wie sich unser Energiesystem nach 2020 entwickelt, damit die bisherigen Erfolge verstärkt werden und kein Geld verschleudert wird“, sagte Jason Anderson, der bei der WWF für Klima und Energie in Europa zuständig ist.
„Unser Bericht zeigt deutlich, dass die EU noch Potenzial zur Senkung des Energieverbrauchs hat, aber nicht nutzt. Erneuerbare Energiequellen könnten die Energieversorgung günstiger und sicherer machen und dazu beitragen, dass eine 100-prozentige Versorgung Europas mit Erneuerbaren bis 2050 möglich ist.“

Noch setzen Stromspeicher der Solar- und Windenergienutzung Grenzen
Die Obergrenze von 45 % bei Wind- und Solarstrom beruht auf der Annahme, dass Energiespeicher und andere Technologien zum Ausgleich der schwankenden Stromerzeugung 2030 noch nicht weit genug verbreitet sein werden.
„Schwankungen bei der Solar- und Windstromproduktion auszugleichen ist jetzt schon schwierig. Zusätzliche Investitionen könnten den Anteil dieser Energiequellen erhöhen und damit die Versorgung mit regenerativ erzeugtem Strom insgesamt verbessern“, heißt es in dem Bericht.

Ergebnis ähnelt dem NREL-Bericht
Das Ergebnis ähnelt einem Bericht der National Renewable Energy Laboratories (NREL, Golden, Colorado, USA) des US-Energieministeriums. Die "Western Wind and Solar Integration Study" kam zu dem Schluss, dass ein Stromnetz in fünf westlichen US-Bundesstaaten ohne wesentliche neue Speicherkapazität oder Stromleitungen 30 % Wind- und 5 % Solarstrom aufnehmen könnte.
Die WWF-Studie unterscheidet sich jedoch in der Menge an Solarstrom: Das Szenario für 2030 geht von jährlich 2 Exajoule (556 Terawattstunden) photovoltaisch erzeugtem Strom aus. Weitere 0,2 EJ (55,6 TWh) stammen aus solarthermischen Kraftwerken (CSP) und 2,6 EJ (723 TWh) aus Onshore- und Offshore-Windparks.

19.02.2013 | Quelle: WWF | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen