Chile schreibt erstes solarthermisches Kraftwerk Lateinamerikas aus

Chiles Energieministerium und die Production Development Corporation (CORFO) haben die Ausschreibung für den Bau eines solarthermischen Kraftwerks (CSP) mit 10 Megawatt (MW) Nennleistung im Norden des Landes gestartet.

Zur Förderung des ersten solarthermischen Kraftwerks in Lateinamerika stehen ein Darlehen über 20 Millionen US-Dollar (15,4 Millionen Euro) sowie Finanzierungen mit einem Umfang von mehr als 350 Millionen USD bereit (269 Millionen Euro). Die eingereichten Projektvorschläge müssen einen Energiespeicher mit drei Stunden Speicherzeit enthalten.
“(Dieses solarthermische Kraftwerk) wird es ermöglichen, unsere natürlichen Ressourcen zu nutzen und den Energiemix für unser Stromnetz zu erweitern. Es wird unsere Unabhängigkeit erhöhen und die Emissionen senken”, sagte der chilenische Energieminister Jorge Bunster.
Die Ausschreibung richtet sich an chilenische Unternehmen, darunter auch Projektentwickler, die mit ausländischen Partnern zusammen arbeiten, und ausländische Unternehmen, die planen, innerhalb von sechs Monaten nach dem Erhalt der Fördermittel eine Tochtergesellschaft in Chile zu eröffnen.

Alle bekannten CSP-Technologien zugelassen
Für die Ausschreibung sind alle bekannten CSP-Technologien zugelassen, darunter Parabolrinnen, Turmkraftwerke, Linear Fresnel und Dish-Stirling-Anlagen.
Das Energieministerium nennt als einen der wichtigsten Vorteile solarthermischer Kraftwerke die Möglichkeit, durch die Verwendung von Energiespeichern Strom bei Bedarf zu liefern. Entsprechend der Ausschreibung müssen die eingereichten Vorschläge den Einsatz von Energiespeichern vorsehen, mit denen die Kraftwerke drei Stunden lang ohne direkte Sonneneinstrahlung 85 % der angegebenen Leistung bringen können. 
Vorschläge für Hybridkraftwerke, die auch fossile Brennstoffe nutzen, werden ebenfalls geprüft. Die fossilen Brennstoffe dürfen jedoch nur 6 % zum jährlichen Stromertrag beitragen.

IADB, KfW und Europäische Kommission fördern das Kraftwerks-Projekt
Die Interamerikanische Entwicklungsbank fördert bis zu 25 % der Gesamtkosten. Weitere Förderer sind die deutsche KfW und die Europäische Kommission (EC).
Das Land, auf dem das Kraftwerk gebaut werden soll, liegt in der Region Antofagasta im Norden Chiles, einem Gebiet das mit die weltweit besten natürlichen Bedingungen zur Nutzung der Solarenergie bietet.

04.03.2013 | Quelle: Chile Ministry of Energy | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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