Indischer Bundesstaat Kerala startet im April ein groß angelegtes Solar-Förderprogramm; Solarthermie zur Warmwasserbereitung soll Pflicht werden

Die Regierung des indischen Bundesstaates Kerala hat den Entwurf eines Solar-Förderprogramms für 2013 veröffentlicht. Bis 2017 sollen Photovoltaik- und Solarthermie-Anlagen mit insgesamt 500 Megawatt (MW) zugebaut werden, bis 2013 sogar 1,5 Gigawatt (GW).

Die “Kerala Solar Energy Policy 2013” umfasst Solarthermie und Photovoltaik und enthält eine Pflicht zur solaren Warmwasserbereitung in vielen Gebäuden. Das Programm soll am 01.04.2013 in Kraft treten.
„Die Auffassung, dass Solarenergie der Schlüssel zur Lösung unserer Energiekrise sein könnte, ist weit verbreitet“, so die Agentur für erneuerbare Energien von Kerala (ANERT).
„Dieses Programm wird die Möglichkeiten der optimalen Solarenergienutzung realistisch untersuchen und die notwendigen Rahmenbedingungen schaffen.“

Solare Dampf- und Prozesswärme soll gefördert werden
Der Bundesstaat will Solarthermie-Anlagen für alle Industriegebäude verpflichtend machen, die Heißwasser für die Verarbeitung brauchen, ebenso für alle Krankenhäuser und Pflegeheime, Hotels, Urlaubsunterkünfte, größere Wohneinheiten, öffentliche Gebäude und Schwimmbäder.
Außerdem soll die solare Dampf- und Prozesswärmeerzeugung für verschiedene öffentliche und private Anwendungen gefördert werden.

Viele Arten der Solarstromerzeugung, viele Förderprogramme
Bei der Stromerzeugung setzt Kerala auf verschiedene Solar-Technologien: Netzunabhängige Photovoltaik-Aufdachanlagen sollen Dieselgeneratoren ersetzen, netzgekoppelte PV-Anlagen dort zum Einsatz kommen, wo die Nachfrage am größten ist. Außerdem will der Staat PV-Kraftwerke über Kanälen, Wasserspeichern, auf Brachflächen und Steinbrüchen und solarthermische Kraftwerke in Küstenregionen bauen.
Für diese Einsatzmöglichkeiten sollen unterschiedliche Förderprogramme geschaffen werden, unter anderem Einspeisevergütungen. Für kompliziertere Anlagen, zum Beispiel Offshore-Systeme, will Kerala Ausschreibungen durchführen. Für größere gewerbliche und Industrie-Kunden soll es eine Solarstrom-Abnahmepflicht geben.

Schwerpunkt Stromnetze und Speicher
Der Entwurf des Förderprogramms sieht auch eine Verbesserung der Netzanschluss-Standards vor. Dazu gehören umfassende Protokolle, um die Netzqualität zu verbessern, mit dem Schwerpunkt Mikro-Netze.
Außerdem soll die Entwicklung von Pumpspeichern untersucht werden, um mehr Solarstrom in das Netz einspeisen zu können.
Ferner setzt sich  Kerala für die Entwicklung der Solar-Industrie ein, besonders für die Komponentenherstellung, und will ein Forschungs- und Entwicklungszentrum schaffen.


04.03.2013 | Quelle: ANERT; Bild: Indiamart | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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