Pioniere der Energiewende: Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung feiert 25-jähriges Jubiläum

Am 16.03.2013 wird das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) 25 Jahre alt. Das Institut mit Standorten in Stuttgart, Ulm und Widderstall entwickelt mit der Industrie nachhaltige Energie-Technologien und berät Politiker zu Fragen der Energiewende.

In den vergangenen Jahren hat sich die Mitarbeiterzahl am ZSW auf 220 erhöht, der Umsatz beträgt mehr als 25 Millionen Euro. Schwerpunkte der Forschung sind erneuerbare Energien, Energiespeicher und regenerative Mobilität.
"Die Arbeit des ZSW ist heute wichtiger denn je", sagt Professor Frithjof Staiß, geschäftsführender Vorstand des ZSW und Mitglied der Energiewendekommission der Bundesregierung. "Deutschland steht vor großen Herausforderungen. Die Transformation der Stromversorgung, die effiziente Ausgestaltung der Wärmeversorgung und mehr nachhaltige Mobilität sind nur einige Beispiele." An die Fortschritte der vergangenen Jahre müsse jetzt angeknüpft werden.
Großes Aufsehen erregte das ZSW mit der Stromspeichertechnologie „Power-to-Gas“, seinen Weltrekorden in der Dünnschicht-Photovoltaik und den Fortschritten in der Batterie- und Brennstoffzellen-Forschung.


ZSW erzielte Weltrekorde in der Dünnschicht-Photovoltaik
Eine Umsetzung in marktfähige Produkte gelang dem ZSW zum ersten Mal in der Dünnschicht-Photovoltaik: An einer vom Land Baden-Württemberg geförderten Forschungsanlage erreichte das ZSW bereits 1997 hohe Wirkungsgrade bei CIGS-Solarmodulen. 1999 eröffnete ein Industriepartner eine Pilotfabrik in Marbach. 2006 begann die weltweit erste Serienproduktion von CIGS-Modulen mit Lizenz vom ZSW. 2010 erzielte der Geschäftsbereich Photovoltaik mit einer Laborzelle einen Wirkungsgrad von 20,3 %. Im selben Jahr erwarb ein weltweit operierendes Maschinenbauunternehmen aus dem Südwesten die Lizenz für die CIGS-Technologie.
Zum Forschungsinstitut gehören außerdem das Solar-Testfeld in Widderstall, eines der größten und ältesten in Europa, ein Testfeld im spanischen Girona sowie das Modultestlabor Solab.

ZSW entwickelt Power-to-Gas-Speichertechnologie
Auch die als „Power-to-Gas“ (P2G) bekannte Speichertechnologie wurde maßgeblich am ZSW entwickelt. P2G wandelt überschüssigen Ökostrom in Methan um, das im Erdgasnetz über Monate verlustfrei gelagert werden kann. Erdgasautos, Heizungen, Industrie und Gaskraftwerke können das Gas nutzen.
Ein Partner-Unternehmen entwickelt P2G derzeit zur Industriereife weiter. Mitte 2013 soll der Betrieb der ersten industriellen Anlage mit einer Eingangsleistung von sechs Megawatt starten.

Elektromobilität: ZSW erforscht und testet Batterien und Brennstoffzellen
Europaweit führend ist das ZSW bei der Erforschung von Hochleistungsbatterien und Brennstoffzellen für die Elektromobilität. Die Kunden kommen aus der Automobil-, Maschinenbau- und Chemieindustrie. 2011 eröffnete das Institut mit dem "ZSW Labor für Batterietechnologie (eLaB)" eine komplette Zellfertigungsanlage. 2012 gab der Geschäftsbereich Elektrochemische Energietechnologien die Entwicklung neuer, leistungsfähiger Batteriematerialien und einer eigenen Hochleistungsbrennstoffzelle für Fahrzeuganwendungen bekannt.
Seit Sommer 2012 kann das ZSW im Test- und Entwicklungszentrum Brennstoffzellen bis 100 Kilowatt Leistung nicht nur im 24-Stunden-Dauerbetrieb, sondern auch nach der DIN-Norm prüfen. Für diesen Leistungsbereich ist das deutschlandweit einzigartig.

15.03.2013 | Quelle: Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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