JA Solar meldet Verluste trotz starkem Absatz im vierten Quartal 2012

Wie alle Photovoltaik-Hersteller litt auch JA Solar unter dem Preiseinbruch. Das Unternehmen meldet für das vierte Quartal eine Umsatzrendite von minus 33 % und einen Verlust von 102 Millionen USD (79 Millionen Euro). Deshalb hat JA Solar seinen Schwerpunkt im Laufe des Jahres 2012 bereits von der Solarzellen- zur Modulproduktion verlagert.
„Auch 2012 war ein schwieriges Jahr für die Solar-Branche. Überkapazitäten übten nach wie vor Druck auf die Verkaufspreise und Gewinnspannen aus“, sagte der Vorstandsvorsitzende Baofang Jin. „Deshalb haben wir unser Geschäft angepasst und optimiert, um sicherzustellen, dass wir unsere Marktführerschaft halten.“
„Im vierten Quartal verkauften wir mehr als im Wirtschaftsplan angesetzt, da die Geschäfte in den wichtigsten Wachstumsmärkten besser liefen als erwartet. Der Anteil der Module – inklusive Zölle – an unserem Produktmix stieg im vierten Quartal auf 64,4 % bezogen auf den Absatz und auf 70,1 %, gemessen am Umsatz.“

Über 50 Millionen USD einmalige Belastungen
Außerplanmäßige Abschreibungen, Abschreibungen für Lagerbestände sowie Forderungen ausstehender Rechnungen in Höhe von über 50 Millionen USD (38,6 Millionen Euro) beeinträchtigten die Quartalsergebnisse. Viele PV-Hersteller berichteten von ähnlichen Belastungen in dem Quartal. Zahlungsbedingungen sind laut JA Solar ein wichtiger Faktor im chinesischen Markt.
Im vierten Quartal senkte JA Solar die jährliche Produktionsleistung für Solarzellen und Photovoltaik-Module um je 300 MW. Das Unternehmen produziert nun im Jahr Wafer mit 1 Gigawatt, Solarzellen mit 2,5 GW und PV-Module mit 1,8 GW. Daran soll sich auch 2013 nichts ändern.

China und Japan sind wichtige Märkte
JA Solar gehört zu den großen Photovoltaik-Herstellern, die am meisten im wachsenden chinesischen Markt aktiv sind. Das Unternehmen verkaufte im vierten Quartal nach eigenen Angaben 56 % seiner Produkte in China und nur 16 % nach Europa.
24 % gingen in andere Märkte im Asien-Pazifik-Raum. Das Unternehmen betont, wie wichtig der japanische Markt sei, gab hierfür aber keine genauen Absatzzahlen an.
Das Unternehmen ist auch in den Photovoltaik-Märkten des Mittleren Ostens präsent: Im ersten Quartal 2013 begann JA Solar mit der Lieferung von Modulen mit 35 MW an Siemens für Photovoltaik-Kraftwerke in Israel.

Mehr Umsatz mit Modulherstellung als mit Solarzellen
Das Jahresumsatz 2012 sank um 37 % auf 1,08 Milliarden USD (833 Millionen Euro), obwohl der Absatz um 0,4 % auf über 1,7 GW stieg. Die Jahres-Umsatzrendite betrug minus 22 %, wobei die schwersten Verluste in den letzten beiden Quartalen eintraten und die Verkaufspreise weiter einbrachen.
Wie andere Hersteller setzte auch JA Solar auf Diversifizierung. War das Unternehmen einst der weltgrößte Solarzellen-Produzent, machte es im dritten Quartal erstmalig mehr Umsatz mit Modulen als mit Solarzellen.
Außerdem senkte JA die Kosten: Die Produktionskosten mit Ausnahme des mit dem Rohstoff Silizium verbundenen Aufwands beliefen sich auf 0,53 USD (0,41 Euro) je Watt und sollen bis Jahresende auf 0,46 USD (0,35 Euro) je Watt sinken.

Absatzrückgang im ersten Quartal 2013 erwartet
JA Solar geht davon aus, dass der Solarzellen- und Modulabsatz im ersten Quartal 2013 insgesamt um 16 % auf 410 – 430 MW zurückgeht, im Gesamtjahr werde er voraussichtlich zwischen 1,7 und 1,9 GW liegen.

 
26.03.2013 | Quelle: JA Solar | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH