Neue Studie: Preise für Photovoltaik-Anlagen in der Schweiz 2012 um 41 % gesunken

Laut einer Studie des Unternehmens PhotovoltaikZentrum – Michael Ziegler (Triefenstein) sind die Preise von Solarstromanlagen in der Schweiz 2012 gegenüber dem Vorjahr um 41 % gesunken.

2011 lag der durchschnittliche Netto-Anlagenpreis bei 4.984,19 Schweizer Franken (4.102,28 Euro) pro Kilowatt (kW) Nennleistung, ein Jahr später nur noch bei 2.947,18 CHF/kW (2.425,70 Euro pro Kilowatt). Der Preis für eine schlüsselfertige Aufdach-Solarstromanlage erreicht somit ein annähernd marktübliches Niveau, berichtet Ziegler.
Die Ergebnisse der Studie basieren auf den Daten einer Onlinebefragung über das Umfragepanel Photovoltaikumfrage, an der über 402 Betreiber von Photovoltaik-Anlagen sowie 94 Solarteure aus der Schweiz über einen Zeitraum von mehreren Monaten teilgenommen haben.

Günstigere Anlagenpreise durch notwendige Tarifsenkungen
Die kostendeckende Solarstrom-Einspeisevergütung (KEV) in der Schweiz wurde 2012 dreimal gesenkt. Nach der regulären Kürzung von 8 % zu Jahresbeginn und der zu Anfang März erfolgten Senkung um 10 % kürzte das Eidgenössische Departement für Umwelt, Verkehr, Energie und Kommunikation (UVEK) die Vergütungssätze für neue PV-Anlagen zum 01.10.2012 erneut um durchschnittlich 15 %. Mit den Tarifsenkungen habe das UVEK auf die hohen Anlagenpreise reagiert, so die Autoren der Studie. Die Folge sei ein drastischer Preissturz bei Solarstromanlagen in der Schweiz gewesen. Bauherren könnten Solarstromanlagen nun zu vergleichsweise fairen Preisen realisieren. 

Preise nicht mit Deutschland vergleichbar
Dass die Anlagenpreise in der Schweiz nicht das derzeit niedrige Preisniveau von Deutschland erreichen, habe mehrere Gründe, erklärt das Marktforschungsunternehmen. So müssten beispielsweise Einfuhrzölle, deutlich höhere Lebenshaltungskosten sowie höhere Löhne im Preis berücksichtigt werden. Hinzu komme, dass in der Schweiz kein vergleichbarer Preiskampf herrsche und vorrangig nicht über den Preis verkauft werde. Das erkläre auch den hohen Anteil deutscher Solarmodule von fast 50 %. Nur etwa 30 % der installierten Solarmodule stammen aus Fernost.
„Durchaus erfreulich ist, dass sich die Preise von Solaranlagen in der Schweiz durch die mehrmalige Anpassung der KEV im letzten Jahr nun endlich auf einem gesunden Niveau befinden“, so Geschäftsführer Michael Ziegler, Autor der Studie.

Begrenztes Förderbudget hemmt Marktwachstum
„Mit der Anpassung der Einspeisevergütung ist das eigentliche Problem aber nicht gelöst. Die Warteliste bei der nationalen Netzgesellschaft Swissgrid wächst ständig und damit auch die Zahl derer, die erst mal nicht gefördert werden können. Schuld ist der feste Deckel in Form eines Förderbudget, der noch immer das Marktwachstum hemmt und keine Investitionssicherheit für Bauherren darstellt.“

Michael Ziegler: Schweizer nehmen aktiv an der Energiewende teil
„Vorbildlich ist vor allem, dass in der Schweiz die Energiewende von unten kommt, nämlich von den Bürgern. Trotz Warteliste nehmen Bürger aktiv an der Energiewende teil und realisieren Solaranlagen. Und das obwohl vielen Bauherren bewusst ist, dass nur wenige Antragssteller von einer KEV-Zusage in absehbarer Zukunft profitieren.“
Die Studie richtet sich an Hersteller, Händler, Solarteure/Installateure, Solarverbände sowie an Solaranlagenbetreiber und Solarinteressierte.

09.04.2013 | Quelle: PhotovoltaikZentrum – Michael Ziegler; Bild: SOLARWATT | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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