Neue Studie: Energiewende erfordert verstärkte Zusammenarbeit der Stadtwerke

Die deutschen Energieversorger wollen zur Bewältigung der Energiewende verstärkt zusammenarbeiten. Zwei Drittel der kleinen und mittleren Stadtwerke und Versorgungsunternehmen streben Kooperationen an, um im zunehmenden Wettbewerb bestehen zu können.

Von einer engeren Zusammenarbeit versprechen sich die Stromversorger mehr Know-how, geringeren Kostendruck und weniger Personalengpässe. Das ergab die „Kooperationsstudie Energie“ der Beratungs- und Prüfungsgesellschaft Rödl & Partner (Nürnberg).
Während knapp die Hälfte der Unternehmen die Rahmenbedingungen der Energiewende skeptisch beurteilen, sehen sie dennoch überwiegend Chancen in der aktuellen Entwicklung.

Wettbewerb um Stromkunden wird immer härter
„Die Energiewende ist ein radikaler Wendepunkt für die Versorgungswirtschaft in Deutschland. Der Wettbewerb um Kunden wird immer härter. Jetzt ist es Zeit, die Potenziale zu bündeln. Für die Stadtwerke ist eine verstärkte Kooperation der beste Weg. Die Kommunen müssen bereit sein, Einfluss abzugeben, wenn sie langfristig die Eigenständigkeit ihrer Stadtwerke wahren wollen“, sagt der geschäftsführende Partner Martin Wambach.
„Die ständigen energiepolitischen Änderungen führen zu einer wachsenden Planungsunsicherheit. Viele Stadtwerke sind diesen Schwankungen alleine schutzlos ausgeliefert. Es kommt jetzt darauf an, das Kirchturmdenken zu überwinden und sich für weitergehende Kooperationen zu öffnen“, so Anton Berger, Leiter der Energieabteilung von Rödl & Partner.

Nicht-institutionalisierte Kooperationsformen werden bevorzugt
Allerdings scheint der Veränderungsdruck noch nicht groß genug zu sein, um über eine vertraglich vereinbarte Zusammenarbeit hinauszudenken. Nicht-institutionalisierte Kooperationsformen oder die Gründung neuer Gesellschaften werden eher befürwortet. Weitergehende Zusammenschlüsse wie die Fusion von Stadtwerken können sich die Befragten derzeit nicht vorstellen.

Kommunen wollen Eigenständigkeit ihrer Stadtwerke erhalten
Die Versorger sagten, dass sie bislang sehr gute Erfahrungen mit Kooperationen gemacht hätten. Drei Viertel gaben an, ihre für die Zusammenarbeit gesteckten Ziele erreicht zu haben. Scheitern Kooperationsprojekte, werden dafür vor allem Bedenken und Vorbehalte der Gesellschafter verantwortlich gemacht. So würden bei kommunal geprägten Versorgungsunternehmen und Stadtwerken vor allem lokalpolitische Aspekte mögliche Kooperationsvorhaben behindern. Meist gehe es dabei um den Erhalt der Eigenständigkeit der kommunalen Stadtwerke.

13.04.2013 | Quelle: Rödl & Partner | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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