Industrieforum: Dünnschicht-Hersteller müssen aufhören, kristalline Photovoltaik zu kopieren

Am 16.03.2013 fand in Berlin das Dünnschicht-Industrieforum 2013 als Auftakt zur 5. Photovoltaics Thin-Film Week statt. Die Konferenz informierte über neueste Entwicklungen und Marktchancen in der Dünnschicht-Photovoltaik.

Der starke Preisverfall bei kristallinen Modulen führte zu einer großen Konkurrenz und sinkenden Anteilen der Dünnschicht-Photovoltaik am Weltmarkt. Es bestehe jedoch immer noch ein großes Potenzial für diese Technologie, berichtet der Veranstalter Solarpraxis AG (Berlin).
"Die Dünnschicht-Industrie muss damit aufhören, die kristalline Photovoltaik zu kopieren, und ihre Stärken ausspielen", sagte der Vorstandsvorsitzende Karl-Heinz Remmers bei seiner Eröffnungsrede.

Gewicht, Flexibilität und Materialverbrauch sind Vorteile der Dünnschicht-Photovoltaik
Die Experten sahen die Vorteile der Dünnschicht-Photovoltaik vorrangig im geringeren Gewicht und der Flexibilität der Module, aber auch im niedrigeren Materialverbrauch und der kürzeren Energieamortisation (Energy Payback Time). Laut Stefan de Haan von IHS seien Verbesserungen jedoch dringend notwendig, wenn die Dünnschicht-Photovoltaik mit der kristallinen Photovoltaik konkurrieren wolle.

Diskutiert wurde auch über Nischenmärkte für die Dünnschicht-Photovoltaik. Andreas Wade von der Internationalen Dünnschicht-Vereinigung erwartet ein bedeutendes Wachstum bei gebäudeintegrierten Photovoltaik-Anwendungen (BIPV), Stefan de Haan äußerte sich diesbezüglich skeptisch: "BIPV macht gerade einmal ein bis zwei Prozent des weltweiten Photovoltaik-Marktes aus, und Bauherren und Architekten bringen dem Thema derzeit noch nicht die nötige Offenheit entgegen."

Als großen Entwicklungsschritt werteten die Experten den Wirkungsgrad-Rekord von 16,1 Prozent von First Solar. Bis 2015 möchte das Unternehmen einen Wirkungsgrad von 17,8 Prozent erzielen.

Elektromobilität als spannender Markt für die Dünnschicht-Photovoltaik

Mit dem Schwerpunktthema Elektromobilität wurde ein weiterer spannender Markt für die Dünnschicht-Photovoltaik präsentiert. Thomas Meißner von der Berliner Agentur für Elektromobilität stellte die Modellregion Berlin-Brandenburg vor, in der derzeit mehr als 150 Projekte zum Thema umgesetzt werden. Zurzeit sind hier rund 1.200 Elektroautos und -LKW unterwegs und können an 220 öffentlichen Ladestationen aufgeladen werden.

21.04.2013 | Quelle: Solarpraxis AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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