Neue Studie: US-Stromnetze bleiben auch mit 50% Strom aus erneuerbaren Energien zuverlässig

Die Forschungseinrichtung Civil Society Institute (Washington DC) hat eine Studie veröffentlicht, laut der die Stromnetze in den USA im Jahr 2050 auch bei der Integration von etwa 50% Strom aus Windenergie, Solarenergie, Wasserkraft und Biomasse zuverlässig bleiben können.

Der von Synapse Energy Economics Inc. (Cambridge, Massachusetts) erstellte Bericht „Meeting Load with A Resource Mix Beyond Business as Usual” erklärt außerdem, durch diesen Wandel könnten bei gesteigerter Energieeffizienz über einen Zeitraum von 40 Jahren insgesamt 83 Milliarden US-Dollar eingespart werden (63,6 Milliarden Euro).
„Diese Studie zeigt, dass das US-Stromnetz ohne zusätzliche Maßnahmen zur Steigerung der Zuverlässigkeit ein Vielfaches des Stroms aus erneuerbaren Energien integrieren könnte, der gegenwärtig eingespeist wird”, so Grant Smith, Chef-Energieanalyst beim Civil Society Institute.
„Verbesserungen, sowohl in den Technologien zur Stromproduktion aus erneuerbaren Energien, der Technologien zur Kontrolle des Stromnetzes, erfolgten zuletzt in enormer Geschwindigkeit. Die Förderungen und Erträge in diesem Wirtschaftszweig unterstützen den Fortschritt.”
„Die Alternative, weiterhin an fossilen Brennstoffen festzuhalten und immer mehr Treibhausgas-Emissionen zu verursachen, lohnt sich weit weniger und verursacht viel mehr abschreckende technische, wirtschaftliche und soziale Probleme für Menschheit und Umwelt.“

Studie auf Grundlage stündlicher Lastprofile
Die Studie arbeitet mit stündlichen Lastprofilen, basierend auf dem tatsächlichen Bedarf 2010, und bezieht anhand bestehender Technologien verschiedene Maßnahmen ein, um die Schwankungen der Stromproduktion durch Solar- und Windenergie zu ermitteln.
Dies umfasst das verbesserte System für den überregionale Stromtransport, das sicherstellt, dass Regionen mit einem hohen Anteil von Solar- und Windenergie eine hohe Flexibilität bei Stromproduktion und -bezug erreichen.
Außerdem werden Energiespeicher in Regionen mit einem hohen Anteil an Strom aus Windkraft benötigt, so der Bericht.

Studie berechnet Abschaffung der Stromproduktion aus Kohle sowie Senkung der Stromproduktion aus Erdgas und Atomenergie
Bereits 2011 hatte Synapse die Studie „Toward a Sustainable Future for the US Power Sector: Beyond Business as Usual 2011” erstellt.
Zusätzlich zu 50% Strom aus erneuerbaren Energien berechnet das Szenario auch die Beendigung der Stromproduktion aus Kohle sowie die Senkung der Stromproduktion aus Erdgas und Atomenergie und den reduzierten Strombedarf durch Verbesserung der Energieeffizienz.
Laut der Studie kann dieser Ressourcen-Mix den Bedarf 2030 und 2050 zu 99,4% ohne Nutzung von Energiespeichern decken.

Ergebnisse decken sich mit Erfahrungen in Europa
Die Ergebnisse des Berichts für die USA decken sich mit den Daten europäischer Netzbetreiber, die in verschiedenen Ländern die erfolgreiche Integration hoher Mengen von Strom aus erneuerbaren Energiequellen melden, was nicht auf Kosten der Zuverlässigkeit ging.
2011 deckten erneuerbare Energien bereits 41% des Strombedarfs in Dänemark. 2012 machten sie zwischen 22% und 32% der Stromproduktion in Italien, Deutschland und Spanien aus.

24.04.2013 | Quelle: Civil Society Institute | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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