Forschungsverbund testet Speicherung von Strom aus erneuerbaren Energien durch Umwandlung in Gas

Seit Januar 2013 überprüft ein vom Bundesumweltministerium geförderter Forschungsverbund aus Unternehmen und Instituten das Speicherverfahren „Power-to-Gas“ auf sein Potenzial und seine Eignung für die Energiewende.

Bei dem Verfahren wird Strom aus erneuerbaren Energiequellen in Gas umgewandelt und dadurch speicherbar gemacht.
Ohne eine Technik, welche die Speicherkapazität und -dauer der heute üblichen Batterien oder Pumpspeicher deutlich übertrifft, könne beim wachsenden Anteil an erneuerbaren Energien langfristig keine stabile Stromversorgung gewährleistet werden, so der Forschungsverbund in einer gemeinsamen Pressemitteilung. 

Gas aus erneuerbaren Energien kann direkt in das Erdgasnetz eingespeist werden
Um den Strombedarf einer Region zuverlässig und vollständig mit erneuerbaren Energien decken zu können, werden wegen der schwankenden Verfügbarkeit der erneuerbaren Energien Speicher benötigt. Diese müssen große Energiemengen aus Zeiten hoher Sonneneinstrahlung oder hoher Windgeschwindigkeiten zum Teil über mehrere Wochen speichern und bei Bedarf schnell wieder abgeben können.
„Power-to-Gas“ (PtG), die Umwandlung von Strom in synthetisches Erdgas durch Elektrolyse und Methanisierung, sei eine besonders vielversprechende Speichertechnik, so der Forschungsverbund.
Das so genannte EE-Gas kann direkt in das Erdgasnetz eingespeist oder in bereits vorhandenen Kavernen zwischengespeichert werden. So kann es bei Bedarf zeitlich versetzt und an anderen Orten wieder in Strom zurückgewandelt werden.

Voruntersuchung in Modellregion ermittelt technische Voraussetzungen
In dem auf zweieinhalb Jahre angelegten Forschungsprojekt untersuchen die juwi technologies GmbH, das Reiner Lemoine Institut gGmbH (RLI), die RWE Deutschland AG, die ETOGAS GmbH (ehem. SolarFuel GmbH) und das Zentrum für Sonnenenergie- und Wasserstoff-Forschung Baden-Württemberg (ZSW) die Eignung von Power-to-Gas für eine 100%ige Versorgung einer Modellregion aus erneuerbaren Energien.

Geplante Versuchsanlage im Hunsrück
Im Anschluss wird eine Versuchsanlage aufgebaut, die unter Realbedingungen – voraussichtlich in Morbach im Hunsrück – betrieben wird. In der dortigen Energielandschaft wird bereits heute mehr Strom produziert als die gesamte Gemeinde verbraucht, allerdings muss aufgrund fehlender Speichertechniken teilweise Strom zugekauft werden. Durch PtG könnte der zeitweise Überschuss an Energie gespeichert und bei Bedarf wieder abgerufen werden.
juwi ist als Projektkoordinator verantwortlich für die Konzeptionierung, Simulation und Optimierung sowie die praktische Umsetzung und wird dabei von ZSW und ETOGAS unterstützt. Das RLI leitet die Voruntersuchung der Modellregion und die Bewertung aus wissenschaftlicher und ökonomischer Sicht, während RWE Deutschland das Konzept aus Sicht eines Netzbetreibers begleitet und bewertet.

03.05.2013 | Quelle: juwi technologies GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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