Universität Stuttgart meldet Forschungserfolg: Institut für Photovoltaik entwickelt Rückseitenkontakt-Solarzelle mit rund 22 % Wirkungsgrad

Das Institut für Photovoltaik (ipv) der Universität Stuttgart hat auf der Jagd nach höchsten Wirkungsgraden mit möglichst einfachen Produktionsprozessen einen neuen Solarzellen-Rekord erzielt.

In einem vom Bundesumweltministerium geförderten Projekt sei es gelungen, Solarzellen aus kristallinem Silizium mit nahezu 22 % Wirkungsgrad herzustellen.

Hälfte der Prozessschritte entfällt
Das Erfolgsgeheimnis sei ein am Institut entwickeltes Laser-Verfahren, mit dem Rückseitenkontakt-Solarzellen ohne jegliche Maskierungsschritte hergestellt werden. Hierdurch entfalle fast die Hälfte der Prozessschritte, die bisher bei der industriellen Produktion solcher Zellen nötig sind.
„Wir haben nunmehr 22 % Zellwirkungsgrad. Jetzt müssen die 23 %, vor allem aber die Umsetzung in die Industrie angegangen werden. Der Zellprozess sollte sich relativ rasch in die Produktion umsetzen lassen“, kommentiert Prof. Jürgen Werner, Leiter des ipv.

Alle Kontakte auf der Rückseite
Kontakte in Form von Metallfingern schatten Teile herkömmlicher Solarzellen ab und senken dadurch deren Wirkungsgrad. Dagegen haben Rückseitenkontakt-Solarzellen keine Kontakte auf der Vorderseite; alle Kontakte liegen auf der Rückseite.
Dieser Solarzellentyp erfordert aber eine sehr feine Strukturierung der Dotierungen und Kontaktierungen der Rückseite. Für gewöhnlich sind dann zur Fertigung der feinen Strukturen aufwendige und teure Maskierschritte notwendig. Durch den Laserprozess fallen diese Schritte weg: Er ermöglicht die Herstellung verschiedenster Dotierungen mit einer Auflösung unter drei hundertstel Millimeter.

13.05.2013 | Quelle: Universität Stuttgart, Institut für Photovoltaik (ipv) | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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