Erstes Photovoltaik-Kraftwerk Deutschlands schützt sich mit Hightech-DNA gegen Solar-Diebe

Die Stadtwerke Senftenberg setzen ab sofort Hightech-DNA zum Schutz gegen Diebstähle von Photovoltaik-Modulen in ihren Solarparks ein.

Damit reagiere der Betreiber auf die Zunahme gezielter Angriffe von Diebesbanden auf Solarstromerzeuger in Deutschland, bertont die SDNA Forensische Markierungstechnologie GmbH (Schriesheim) in einer Pressemitteilung.

Markierung erschwert Weiterverkauf gestohlener Module
Der so genannte SDNA-Code, der unter anderem auch bereits bei der Deutschen Bahn zum Einsatz kommt, wird als nicht entfernbare Markierungsflüssigkeit großflächig auf die Photovoltaik-Module aufgebracht und ist später mit bloßem Auge nicht erkennbar.
Die Codierung ist in einer Sicherheits-Datenbank erfasst, zu der die Polizei jederzeit Zugriff hat. Damit ermögliche die Markierung den Ermittlern die Herkunft von Diebesgut in Echtzeit an Ort und Stelle aufzuklären. Dies erschwere den Weiterverkauf und mache die markierten Teile somit für Diebesbanden unattraktiv.
„Solarmodule sind wie Kupferkabel beliebtes Diebesgut, die Anforderungen an eine geeignete Markierungsstrategie sind aber wesentlich anders wie bei Kabel“, erklärte Tobias Vogel, Leiter Vertrieb & Marketing der SDNA Forensische Markierungstechnologie GmbH.

Zuordnung von PV-Modulen zu einem Solarpark

So können laut Vogel bei empfindlichen Photovoltaik-Modulen keine Metallpartikel als Code-Träger verwendet werden. „In diesem Fall verwenden wir darum Microdust-Partikel aus Polyester in Verbindung mit der keramischer Hightech-DNA. Die Kombination beider Codes ermöglicht nicht nur die Zuordnung von wieder aufgefundenen Solarpanels zu einem Solarpark, sondern innerhalb einer Anlage können auch die einzelnen Reihen zugeordnet werden. Diese Information ist für die Polizei sehr wichtig um wird im Falle eines Diebstahls bereits bei der Anzeige mit angegeben. Die Ermittlungsarbeit der Polizei wird dadurch erleichtert.”

Sichtbare Eigentumsmarkierung plus Sicherheitsaufkleber

Die Solarpanels werden nicht nur unauffällig an der Hinterseite mit einem SDNA-Code markiert, auch im Alu-Rahmen wird mittels eines chemischen Ätzverfahrens eine dauerhafte, sichtbare Eigentumsmarkierung eingetragen.
Auffällige, schwer zu entfernen Sicherheitsaufkleber und Warnschilder weisen auf die Schutzmaβnahmen hin und machen dem Täter deutlich, dass Diebstahl von diesen Anlagen sich nicht lohnen wird.
„Die Stadtwerke Senftenberg haben sich als erster Solarparkbetreiber Deutschlands für diese Strategie entschieden, weil wir von der abschreckenden Wirkung der künstlichen DNA überzeugt sind und damit unsere Solarmodule und Bauteile, wie zum Beispiel Wechselrichter umfangreich vor Diebstahl schützen. So markiert, haben unsere Bauteile für Diebe und Hehler keinen Wert mehr. Das ist ein wichtiger Schritt für eine stabile Solarstromerzeugung“, so Detlef Moschke, Geschäftsführer der Stadtwerke Senftenberg GmbH.
In den vergangenen Monaten haben Raubzüge von Diebesbanden in Solarparkanlagen in Deutschland zugenommen, heißt es in der Pressemitteilung.
„Selbst Videoüberwachungsanlagen schrecken die Täter oft nicht ab, teils hunderte Module abzumontieren sowie schwere Wechselrichter zu entfernen. Die Schäden gehen oftmals in hohe fünfstellige Bereiche. Hinzu kommen Einnahmeverluste während der Stillstandszeiten. Hier schafft die künstliche DNA den wirksamsten Diebstahlschutz", ergänzt Axel Matz von der Cottbuser Firma Spectrum-distribution, die die künstliche DNA erstmals in einem deutschen Solarpark aufbringen wird.

23.05.2013 | Quelle: SDNA Forensische Markierungstechnologie GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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