Institut der deutschen Wirtschaft: Photovoltaik-Zölle schaden der Energiewende

Ein großer Teil der in Deutschland installierten Solarzellen und Photovoltaik-Module stammt von Anbietern aus China. Die Europäische Kommission wirft ihnen Dumpingpreise vor und plant daher, Strafzölle zum Schutz der europäischen Hersteller zu erheben.

Doch Zölle verteuern die Solarstromanlagen – und damit die Energiewende, so das Institut der deutschen Wirtschaft (IDW, Köln) in einer Pressemitteilung.

Innovationen für eine bezahlbare Energiewende sind gefragt

„Zölle können vielleicht einzelne Unternehmen vor der ausländischen Konkurrenz schützen“, so das IDW. Die Energiewende komme damit aber nicht voran – im Gegenteil, denn Solarzellen würden dadurch teurer.
„Statt auf staatlichen Beistand zu setzen, sollten die Solar-Firmen vielmehr Innovationen vorantreiben, denn eine bezahlbare Energiewende braucht vor allem neue technische Lösungen. Zudem sind Innovationen das beste Mittel gegen preiswertere Konkurrenz.“

In den letzten drei Jahren gingen in Deutschland jeweils rund 7.500 Megawatt Photovoltaik-Kapazität ans Netz
Die Energiewende soll die Stromversorgung langfristig auf regenerative Quellen umstellen und die Treibhausgasemissionen reduzieren. Um dieses Ziel zu erreichen, fördert der deutsche Staat bereits seit mehr als 20 Jahren die erneuerbaren Energien – zunächst mit dem Stromeinspeisegesetz und seit mehr als 10 Jahren auch mit dem Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG).

Das EEG nutzt vor allem der Solar-Industrie – und zwar deutlich stärker als geplant. So sind von 2010 bis 2012 jährlich rund 7.500 Megawatt Photovoltaik-Kapazität ans Netz gegangen. Die Bundesregierung hatte sich zunächst nur etwas weniger als 2.000 Megawatt zum Ziel gesetzt und erst im vergangenen Jahr das Ziel auf 3.500 Megawatt erhöht.

Die USA schotten ihren Photovoltaik-Markt bereits ab

Die Solarzellen auf deutschen Dächern und Feldern sind zum großen Teil Importe aus China. Damit profitieren die chinesischen Hersteller von der EEG-Förderung, die deutsche Verbraucher über ihre Stromrechnung bezahlen, erklärt das IDW.
Deutsche Solarunternehmen werfen ihren chinesischen Wettbewerbern Dumping vor und fordern Gegenmaßnahmen der Europäischen Union. Vorbild sind die USA, die ihren Photovoltaik-Markt bereits abschotten. Auch die Europäische Kommission hat sich nun entschlossen, Strafzölle gegen die chinesische Solarindustrie zu verhängen.

28.05.2013 | Quelle: IDW | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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