Photovoltaik-Handelsstreit: EU-Kommission veröffentlicht Liste der Antidumping-Zölle nach Unternehmen

Die Europäische Kommission hat in ihrem Amtsblatt die vorläufige Antidumping-Regelung für Photovoltaik-Importe aus China veröffentlicht, darunter die genauen Strafzölle für sieben Unternehmen, die ab 06.08.2013 gelten und zwischen 37,3 % und 67,9 % liegen.

Die niedrigsten Sätze mit 37,3 % gelten für Produkte von Yingli Green Energy (Baoding, China) und seinen Tochterunternehmen, für Trina Solar (Changzhou, China) fallen 51,5 % an. Eine Reihe kooperierender Unternehmen erhielt den Zollsatz 47,6 %, und der höchste Zoll mit 67,9 % gilt unter anderem für das chinesische Tochterunternehmen von DelSolar (Chunan Chen, Taiwan) in Wujiang.
Von den anderen großen Photovoltaik-Herstellern sind noch LDK Solar (Xinyu, China) und seine Tochterunternehmen mit 55,9 % und JA Solar (Shanghai) mit 58,7% gelistet. 2011 stammten 80 % der Module, 22 % der Solarzellen und 32 % der Wafer auf dem europäischen Markt aus China.

Verhandlungen sind noch möglich

Seit 06.06.2013 bis 05.08.2013 gilt für alle Unternehmen der vorläufige Strafzoll von 11,8 %. Dies lässt Raum für Verhandlungen zwischen China und der EU. Die Regelung betrifft nur Wafer, Solarzellen und PV-Module aus kristallinem Silizium, jedoch keine Dünnschichtprodukte.

EU: Zölle könnten der Photovoltaik-Industrie schaden

Das EU-Amtsblatt zeigt auch, wie die Sätze zustande gekommen sind: Die Dumpingspannen der einzelnen Unternehmen liegen zwischen 48,1 % und 113 %. Die Europäische Union räumt ein, dass solche Zölle den Markt „etwas beeinträchtigen“ könnten. Die Regelung werde Europa jedoch mehr nützen als schaden.
„Zunächst hängen die Ausbauziele für 2020 nicht allein von der Solar-Energie ab”, heißt es in der Regelung. „Andere erneuerbare Energiequellen wie Wind, Biomasse oder Wasserkraft sind genauso wichtig.”

„Da der Solar-Anteil an den Ausbauzielen nicht genau angegeben ist, werden die Gesamtkosten der Agenda 2020 wegen einer etwas geringeren Anzahl an Photovoltaik-Installationen voraussichtlich nicht steigen.”

„Außerdem ist der Modulpreis nur einer von vielen Faktoren, von denen die Entwicklung der europäischen Solar-Industrie abhängt. Ebenso wichtig sind: günstige rechtliche und finanzielle Rahmenbedingungen in der EU und den Mitgliedsländern, ein besserer Zugang zur Finanzierung von Erneuerbare-Energie-Projekten und Investitionen in Forschung und Entwicklung.“

Die ganze Regelung kann nachgelesen werden im Amtsblatt der EU (Link: http://eur-lex.europa.eu/LexUriServ/LexUriServ.do?uri=OJ:L:2013:152:0005:0047:EN:PDF).

07.06.2013 | Quelle: EU-Amtsblatt; Foto: JLogan, Wikipedia | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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