Bosch Solar Energy zeigt neues Abschalt-Konzept für Photovoltaik-Anlagen erstmals zur Intersolar Europe

Bosch Solar Energy (Arnstadt) stellt zur diesjährigen Intersolar ein neues Konzept für eine automatische Abschaltung von Photovoltaik-Modulen vor. Das System besteht aus Modulelektronik in dafür optimierten Modulanschlussdosen sowie Steuereinheiten für private und gewerbliche Solarstromanlagen. Die Lösung ermögliche es, in Gefahrensituationen jedes einzelne Solarmodul spannungsfrei zu stellen.

Der spannungsfreie Zustand liege auch bei Auslieferung der Module vor, sodass sie insoweit ohne Gefahr transportiert und installiert werden können. Damit profitieren von der Abschaltlösung nicht nur Rettungskräfte bei Störungen und Havarien (z. B. Brand, Hochwasser), sondern auch Installateure bei der Montage oder Wartung.

Bosch-Konzept regelt den Neustart der Solarstrom-Produktion automatisch
Eine intelligente Elektronik in jeder Anschlussdose gewährleiste bei Unterbrechungen der Gebäude-Stromversorgung (z. B. durch die Feuerwehr) eine automatisierte Abschaltung – vom Einzelmodul bis hin zur kompletten Solarstromanlage. Die Abschaltung kann zusätzlich auch über ein externes Steuersignal (z. B. durch eine Brandmeldezentrale oder einen Notschalter) erfolgen. Im Gegensatz zu herkömmlichen Abschaltlösungen regle das neue Bosch-Konzept die Wiederinbetriebnahme automatisch. Damit sei der volle Solarstrom-Ertrag auch nach einer sicherheitsrelevanten Abschaltung sichergestellt.

Bypass-Dioden senken Modul-Wärmeleistung bei Verschattung
Das System wurde im Bosch-Konzern bereichsübergreifend entwickelt, unter anderem mit Know-how aus der Automobilelektronik. Durch den Einsatz aktiver Bypass-Dioden in den Modul-Anschlussdosen könne darüber hinaus bei Verschattung (Bypass) die entstehende Wärmeleistung gegenüber herkömmlichen Schottky-Dioden deutlich reduziert werden. Prototypen hätten sich im Feldeinsatz bewährt und zahlreiche Tests bestanden.

Vielfach keine Umrüstung der Modulproduktion notwendig
Die Lösung ist laut Bosch für alle gängigen Solarmodul-Typen (mono- und multikristallin) einsetzbar. Für die Modulproduktion sei bei Integration der Lösung vielfach keine Umrüstung notwendig. Über die generelle Verbesserung der Sicherheit von Photovoltaik-Anlagen hinaus stelle das neue Lösungskonzept von Bosch Solar Energy eine Konformität der Solarstromanlage zu verschiedenen Normen und Richtlinien sicher, die in Europa bereits existieren oder in Vorbereitung sind.

Abschalt-Konzept soll verkauft werden
Aufgrund des von Bosch beschlossenen Ausstiegs aus der kristallinen Photovoltaik steht das Konzept zum Verkauf. Es wird auf der Intersolar Europe vom 19. bis 21. Juni in München auf dem Stand 270 in Halle A2 vorgestellt. Weitere Bosch-Highlights auf der Messe sind das neue schwarze Premium-Solarmodul, das weiße Hochleistungs-Modul sowie das neue Rahmenkonzept.

Information zum Ausstieg von Bosch aus der kristallinen Photovoltaik
Am 22.03.2013 hat die Robert Bosch GmbH bekannt gegeben, dass sie aus dem Geschäftsfeld kristalline Photovoltaik bis Anfang 2014 aussteigen wird. Soweit möglich sollen das Geschäft oder einzelne Teilbereiche verkauft werden.
Aktuell laufen die Aktivitäten des Geschäftsbereichs Bosch Solar Energy weiter, die Betreuung der Geschäftspartner ist sichergestellt, die bekannten Kontakte stehen weiterhin als Ansprechpartner zur Verfügung.
 
11.06.2013 | Quelle: Bosch Solar Energy | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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