Private Solarstrom-Erzeuger und Erzeugergemeinschaften fordern politische Beteiligung ein: Solarbetreiber Club e.V. präsentiert sich auf der Intersolar 2013

Bis heute sind die privaten Stromerzeuger oder kleinere und mittlere die Erzeugergemeinschaften nicht an den energiepolitischen Entscheidungen beteiligt - das soll sich ändern, so der Deutsche Solarbetreiber Club e.V. (Potsdam) in einer Pressemitteilung. Das Team des DSC sucht deshalb das Gespräch mit der Branche und den Betreibern auf der Intersolar 2013 in München (Halle A6, Stand 152).

Der DSC hat sich gegründet, um den vielen Betreibern von Solarstromanlagen in Deutschland eine Stimme zu geben. In diese Anlagen seien bis heute weit über 100 Milliarden Euro aus privater Tasche investiert worden, betont der DSC.
Der Solarbetreiber-Club schließe sich mit starken Partnern zusammen, um seine Ziele zu erreichen. Unter anderem mit der bundesweiten Kampagne „Die Wende – Energie in Bürgerhand" und der Arbeitsgemeinschaft der Bayerischen Solarinitiativen (ABSI).
Der Umbau der Stromversorgung, hin zu mehr dezentralen und privaten Strukturen ist eine gewaltige Aufgabe. Über die Medien würden immer wieder Fehlinformationen verbreitet und Verbraucher wie Investoren verunsichert, kritisiert der DSC, der mit seinen Partnern durch sachliche Information für eine faktenbasierte öffentliche Diskussion sorgen und sich für die Belange der Betreiber einsetzen will

Für mehr Solarstrom von deutschen Dächern
„Wie stark die Erderwärmung bereits heute Schäden verursacht, sehen wir aktuell auch in Deutschland an der dramatischen Hochwasserkatastrophe. Um die Überhitzung der Erde zu verhindern, hat die Bundesregierung Klimaziele festgeschrieben. Diese Ziele sind für einen wirksamen Klimaschutz völlig unzureichend und zudem werden sie deutlich verfehlt, da Energiekonzerne und konservative wie liberale Politiker nun aus Kostengründen den Ausbau der Anlagen drosseln wollen“, heißt es in der Pressemitteilung des DSC.

200 GW PV-Leistung möglich und sinnvoll
Durch die stark gesunkene Vergütung belaste der künftige Photovoltaik-Zubau das Erneuerbare-Energiengesetz (EEG) deutlich geringer als bisher. Ein weitergehender schneller Aufbau der Photovoltaik könne darüber hinaus – wie bereits in den letzten Jahren geschehen – Milliarden-Fehlinvestitionen in neue Kohlekraftwerke vermeiden. Das fördere auch den Wettbewerb, da Stromlieferanten nun nicht nur untereinander, sondern auch mit der Solarenergie konkurrieren müssten. Ein längerfristiger Ausbau der Photovoltaik auf 200 GW sei möglich und sinnvoll, zitiert der Clubs sein Gründungsmitglied Volker Quaschning, Professor für Regenerative Energiesysteme an der HTW Berlin.

Selbst Stromerzeuger werden
Eine eigene Solarstromanlage zu betreiben und den Strom möglichst selbst zu nutzen biete insbesondere Privathaushalten eine Alternative in Zeiten, in denen Stromkonzerne die niedrigen Börsenstrompreise nicht an ihre Kunden weitergeben. Mit ihrer eigenen Solarstromanlage hätten bereits Millionen deutsche Haushalte die Möglichkeit genutzt, vom abhängigen Konsumenten zum Stromproduzenten zu werden.

Photovoltaik für alle Bürger
„Fälschlicherweise wird in Politik und Medien behauptet, es sei die Photovoltaik, die insbesondere auch Mieter und ärmere Haushalte finanziell belaste. Dabei können die privaten Haushalte gerade heute die Früchte des Aufbaus der Solarenergie ernten. Längst kann nicht nur der Eigenheimbesitzer in PV investieren, sondern viele Mieter tun dies bereits über Anteile in Solarbürgeranlagen“, so der DSC. In den unzähligen Solarenergie-Bürgergenossenschaften könnten sich auch weniger begüterte Privatpersonen mit bescheidenen Beiträgen beteiligen, von der Energiewende profitieren und diese weiter vorantreiben.

Behutsame und sinnvolle Anpassung des EEG
Das EEG müsse auch für private Solarstromanlagenbetreiber in den kommenden Jahren eine verlässliche Investitionsgrundlage sein, neben den zunehmenden Chancen, die der Eigenverbrauch biete, fordert der DSC.In einigen Jahren könnten selbst sehr niedrige Vergütungssätze besonders für Betreiber kleiner Anlagen eine wichtige, unbürokratische Rückfallposition sein, ohne im Rahmen der EEG-Umlage sehr belastend zu sein. Insbesondere kann nur im Rahmen des EEG der PV-Ausbau in den nächsten Jahren unbürokratisch gesteuert werden, auch was Süd-Nord-Verteilung und Netzdienstleistungen angeht. Ohne EEG steigen die Investitionskosten für neue Anlagen intensiv, da die Banken zusätzliche Risikoaufschläge in die Finanzierung einberechnen müssen, warnt der Cluc.

Überprüfung der Vergünstigungen für stromintensive Unternehmen
Die Zahl der von der EEG-Umlage befreiten Unternehmen im Jahr 2013 sei auf über 2000 gestiegen, stellt der DSC fest. Das entlaste diese um rund vier Milliarden Euro. „Das heißt, dass private Haushalte nicht nur höhere Strompreise als die Industrie zahlen, sie tragen auch die Hauptlast im EEG. Die Ausnahmen müssen überprüft und an Effizienzkriterien geknüpft werden.“

Im Rahmen der Intersolar lädt der DSC zu zwei Terminen ein:
– Donnerstag, 20.6., 10 – 11:30 Uhr, Halle A6, Stand 152: Unterzeichnung der Energiewende-Charta der Kampagne Bürgerenergiewende und anschließende Diskussionsrunde mit Hans-Josef Fell (MdB), der Arbeitsgemeinschaft der Bayerischen Solarinitiativen, Fabian Zuber (Bürgerenergiewende) und Erhard Renz (DSC e.V.)

– Freitag, 21.6., 13:30 – 15:00 Uhr, PV ENERGY WORLD – Kommunale Initiativen, Halle B5, Stand B5.680, Messe München: Session "Energiegenossenschaften" mit einem Vortrag von Erhard Renz zum Thema „Solarstrom ist Bürgerenergie"

11.06.2013 | Quelle: DSC | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Schließen