Tiroler Unternehmen präsentieren hocheffiziente solarthermische Fassaden und universal einsetzbare Dünnschicht-Photovoltaikmodule auf der Intersolar Europe

Tirol ist nicht nur eine der begehrtesten Tourismusregionen Europas, sondern auch ein dynamischer Wirtschafts- und Wissenschaftsstandort mit hoher Lebensqualität. "Gerade im Bereich der regenerativen Energietechnologien entwickeln innovative Tiroler Unternehmen in enger Zusammenarbeit mit universitären und außeruniversitären Forschungseinrichtungen Lösungen für die Energiezukunft im alpinen Raum", berichtet Tirols Wirtschaftslandesrätin Patrizia Zoller-Frischauf.

So nützt das Tiroler Unternehmen WAF Fassadensysteme zum Beispiel erfolgreich Außenwände von Gebäuden zur natürlichen Energiegewinnung mit solarthermischen Fassaden.

Spezieller Solarlack vervielfacht Effizienz von Solarthermie-Kollektoren
Nicht nur kann durch die senkrechte Montage der Solar-Kollektoren in den Übergangszeiten Frühling und Herbst ein höherer Wärmeertrag erzielt werden, da bei niedrigerem Sonnenstand die Fassaden mit einem stärkeren Einfallswinkel bestrahlt werden als Steildächer. Die spezielle Bauweise der solarthermischen Fassadenkollektoren bietet außerdem technische, ökonomische und ästhetische Vorteile gegenüber herkömmlichen solarthermischen Systemen.
"Der Schlüssel liegt im Speziallack und in der Verbindung von Lamelle und Rohr, die den optimalen Wärmeübergang gewährleistet, indem Wärme direkt an das Wärmeträgermedium übertragen wird", verrät WAF-Geschäftsführer Thomas Wolf.
Die Übertragungsfläche der WAF-Solarfassade wird vergrößert, indem das Rohr mit dem Wärmeträgermedium in das Umfassungsblech gepresst und einseitig flach gedrückt wird. Die Lamelle wiederum wird mit einem selektiven Solarlack beschichtet. Dieser erzielt laut Wolf bei höheren Temperaturen eine drei- bis viermal höhere Absorption als schwarz lackierte Absorberbleche. Durch systematisch ausgerichtete Siliziumkristallplättchen, die im Lack eingebettet sind, wird außerdem die Oberfläche um mehr als das doppelte vergrößert.
Dieses Verfahren steigert die Effizienz der Kollektoren somit einerseits durch Flächengewinn, andererseits dadurch, dass das einfallende Licht an den Siliziumplättchen mehrfach gebrochen wird und so mehr Licht am Kollektor hängen bleibt. Das Emissionsverhalten des Solarlacks im höheren Wellenlängenbereich der Sonnenstrahlung ist zudem mit 36 % deutlich besser als jenes einer herkömmlichen Lackierung.

Biegsame Solarzelle aus der Maßschneiderei
So wie WAF ist auch das Tiroler Unternehmen Sunplugged Solare Energiesysteme Mitglied im Cluster Erneuerbare Energien Tirol. Neben ultraleichten und semiflexiblen Photovoltaikmodulen für mobile Anwendungen (z.B. für Kühlfahrzeuge, Elektrofahrzeuge, Caravans und Container) mit einem Wirkungsgrad von 17 % entwickelte Sunplugged eine gänzlich flexible und beliebig zuschneidbare Solar-Folie. Diese ist für Fassaden- und Dachelemente mit integrierter Photovoltaik (Jalousien, Dachschindeln) und zur dezentralen Versorgung von Kleinverbrauchern (Beleuchtung, elektronische Geräte) geeignet.
Mit geringem Material- und Energieeinsatz kann eine endlos lange CIGS-Dünnschichtsolarzelle mit flexibler Verschaltung produziert werden. Diese Solarzelle wird entsprechend der gewünschten Modullänge wie ein Stoff in der Schneiderei zugeschnitten, in einer eigens entwickelten Maschine werden die endgültige Form und die geforderte Modulverschaltung definiert.

Biegsame Photovoltaik für Gebäudehüllen und Geräte
Diese neue Technologie der Modulverschaltung wird durch eine Kombination aus Kurzpulslasern und Präzisions-Siebdruck ermöglicht. Kombiniert mit den Eigenschaften einer dünnen Photovoltaik-Folie bietet das neu entwickelte Solarmodul Freiheit in mechanischer Hinsicht (Biegsamkeit, geringe Bauhöhen) sowie unter elektrischen (einstellbare Spannung) und designrelevanten Gesichtspunkten (Größe, Form).
Mit der innovativen Technologie werden maßgeschneiderte Lösungen für Gebäudehüllen und Geräte realisierbar. Abhängig vom jeweiligen Moduldesign wird dabei ein für Dünnschichtsolarzellen beachtlicher Wirkungsgrad von 12 % erreicht. Der entscheidende Vorteil der Solarfolie liegt vor allem darin, vorhandenen Platz voll ausnützen und gleichzeitig die Modulspannung individuell anpassen zu können.

Tiroler Solarprofis auf der Intersolar 2013
Auf der Intersolar 2013 präsentieren die Clustermitglieder WAF Fassadensysteme, Sunplugged Solare Energiesysteme, der Wärmepumpenhersteller Heliotherm und ATB-Becker Photovoltaik GmbH ihre Innovationen am Stand der Standortagentur Tirol (Halle B2, Stand 540).

17.06.2013 | Quelle: Tiroler Zukunftsstiftung (Standortagentur Tirol) | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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