Photovoltaik-Anlage von Bayerns erstem Altbau-Energieüberschusshaus geht ans Netz; Solarstrom-Überschuss dient auch der Elektro-Mobilität

Pünktlich zur Intersolar Europe geht Mitte Juni die Solarstromanlage von Bayerns erstem Energie-Überschusshaus im Bestand ans Netz - ein sanierter Altbau. Das Haus wird komplett emissionsfrei und klimaneutral beheizt, über eine Luftwärmepumpe und mit Solarstrom vom Dach.

Die Photovoltaik-Anlage mit einer Nennleistung von 21 Kilowatt (kWp) deckt nicht nur den Stromverbrauch für Heizung und Warmwasser, sondern auch den Stromverbrauch aller acht Mietparteien. Der Solarstrom-Überschuss dient der Elektro-Mobilität oder wird eingespeist.

Durch Optimierungstechnik kann die gesamte Dachfläche zur Solarstrom-Erzeugung genutzt werden

Das Mehrfamilienhaus wurde 1938 in München Sendling erbaut und ist damit 75 Jahre nach Fertigstellung als Energieplus-Haus vom Fraunhofer Institut für Bauphysik zertifiziert worden.
Das Energiekonzept hat Bauherrin Ursula Foon selbst erarbeitet. Die Photovoltaik-Anlage wird über ein Monitoring-System der smartblue AG (München) überwacht und ist vom Unternehmen so aufgebaut worden, dass auch Wanderschatten die Gesamtleistung nicht senken.
Dank dieser Optimierungstechnik ist die gesamte Dachfläche des Stadthauses zur Solarstrom-Erzeugung nutzbar, inklusive Gauben und Wanderschattenzonen. Ein ausgeklügeltes Anlagenkonzept umfasst Kapillarrohr-Flächenheizung, spezielle Altbau-Lüfter mit Wärmerückgewinnung, und die Speicherung der Solarenergie über Pufferspeicher.
Das Wärmedämm-Verbundsystem hat nahezu Passivhaus-Standard, die Fenster sind dreifach verglast.
„Der Energieüberschuss in diesem sogenannten Effizienzhaus Plus wurde auf einer neuen Berechnungsgrundlage des Fraunhofer Instituts für Bauphysik ermittelt. Die Solaranlage ist ein wichtiger Aspekt, darum wurde ihr besonderes Augenmerk gewidmet", erklärt Günter Seel, Vorstand der smartblue AG.

Sternförmig verkabelte Photovoltaik-Module zu dynamischen Strings gekoppelt

„Es gibt Teilverschattungen und unterschiedliche Neigungswinkel durch Dachgauben. Bei herkömmlichen, in Strings zusammengeschalteten PV-Modulen, sind solche Zonen ein Problem für den gesamten String: Die Leistung geht in den Keller. Nicht so beim installierten System. Die Module sind hier sternförmig verkabelt und zu dynamischen Strings gekoppelt. So ist auch Schatten kein Problem mehr."

Viel Solarstrom trotz Schatten
Die Anlage hat 21 kWp Leistung und ist mit 94 Modulen auf Hauptdach und Garagendach belegt; das entspricht etwa der Fläche vier durchschnittlicher Einfamilienhäuser. Der erwartetet Solarstrom-Jahresertrag liegt bei rund 18.000 Kilowattstunden (kWh

19.06.2013 | Quelle: smartblue AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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