FVEE: Neues Positionspapier zur Rolle von Photovoltaik und Windkraft im Stromsystem zeigt Handlungsbedarf auf instrumenteller und politischer Ebene

Der ForschungsVerbund Erneuerbare Energien (FVEE) hat eine Stellungnahme erarbeitet, die Anforderungen an ein neues ökonomisches Design für das künftige Stromsystem formuliert. Dabei sieht der FVEE Handlungsbedarf auf instrumenteller und politischer Ebene.

Das bisherige grenzkostenbasierte Marktsystem sei nicht konzipiert für hohe Anteile erneuerbarer Energien, weil diese zwar annähernd grenzkostenfrei Strom erzeugen, dabei aber hohe Investitions- und Kapitalkosten zu decken haben, betont der FVEE.

Solar- und Windenergie werden Hauptsäulen der künftigen Stromversorgung

Ein Fachausschuss des FVEE hat das Positionspapier im Juni 2013 erarbeitet und darin Zieldimensionen für ein künftiges Systemdesign des Strommarktes beschrieben und Empfehlungen formuliert.
In einem zukunftsfähigen Stromsystem werden die fluktuierende Solar- und Windenergie die Hauptsäulen der künftigen Elektrizitätsversorgung bilden. Ein neues Systemdesign sollte zum einen den weiteren Ausbau der Erneuerbaren absichern, zum anderen technische Innovationen anreizen, um Kosten und Materialverbrauch senken, sowie bürgernahes Engagement unterstützen, fordert der FVEE-

EEG soll weiterentwickelt werden
Das Erneuerbare-Energie-Gesetz (EEG) als bewährter Refinanzierungsmechanismus sollte dahingehend weiterentwickelt werden, dass die Photovoltaik- und Windenergieanlagen in verstärktem Maße zu den Systemdienstleistungen beitragen und die Auslegung der Anlagen sich stärker als bisher an den Systemerfordernissen orientiert.

Angebotslücken und -überschüsse sollen flexibel überbrückt werden
„Die fluktuierenden Erneuerbaren benötigen im neuen Stromsystem vielfältige Flexibilitätsoptionen zur Überbrückung von Angebotslücken und -überschüssen. Die Flexibilitätsoptionen haben dementsprechend im Systemdesign eine ‚dienende‘ Funktion und müssen sich den Anforderungen der Fluktuierenden anpassen. Die bestehenden Märkte zur Optimierung des Einsatzes bestehender Anlagen sollten perspektivisch um Kapazitätsmechanismen ergänzt werden, die Leistungsvorhaltung honorieren und damit garantieren, dass das öffentliche Gut Versorgungssicherheit bereit gestellt wird“, so der FVEE.
Maßstab zur Beurteilung möglicher Instrumente sei die zukunftsoffene „dynamische ökonomische Effizienz“ zur Minimierung der langfristigen Systemkosten unter Berücksichtigung von Innovationspotenzialen, Lernkurven von Technologien sowie Kostenentwicklungen externer Effekte in der Phase der Systemtransformation.
Das Positionspapier "Ökonomische Aspekte eines neuen Stromsystemdesigns" steht im Internet zur Verfügung unter www.fvee.de 

25.06.2013 | Quelle: ForschungsVerbund Erneuerbare Energien (FVEE) | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

Beliebte Artikel

Schließen