Photovoltaik-Großprojekte in der Türkei konkurrieren um den Solarstrom-Einspeisetarif

Bei der ersten Ausschreibungsrunde für Photovoltaik-Großprojekte (PV-Projekte > 1 MWp) in der Türkei lag die Zahl der eingereichten Anträge fast 15-mal über dem staatlich gedeckelten Volumen von 600 Megawatt (MWp) bis Ende 2013, berichtet die Exportinitiative Erneuerbare Energien.

Insgesamt seien vom 10. bis 14. Juni 496 Projektanträge mit einer Gesamtleistung von 8.900 MWp bei der zuständigen Stromregulierungsbehörde EPDK eingereicht worden. Der Anteil ausländischer Projektentwickler und Investoren sei mit fünf Prozent relativ niedrig.

10 Eurocent  pro Kilowattstunde Solarstrom plus Bonusvergütung bei Verwendung von lokal produzierten Photovoltaik-Komponenten
Photovoltaik-Großprojekte unterliegen in der Türkei einem formellen Genehmigungsverfahren. Wichtigster Schritt hierbei ist die Beantragung der Betreiberlizenz zum Erhalt der Einspeisevergütung. Der türkische Solarstrom-Einspeisetarif beträgt zirka 10 Eurocent (13 US-Cent) pro Kilowattstunde (kWh), mit einer zusätzlichen Bonusvergütung von maximal vier Eurocent (fünf US-Cent) bei Verwendung von lokal produzierten Photovoltaik-Komponenten.

Solarstrahlung am Standort geplanter PV-Großprojekte muss höher als 1.650 kWh / m2 sein
Die Stromregulierungsbehörde EPDK kündigte an, die eingereichten Anträge auf Basis verschiedener Kriterien zu prüfen, wie beispielsweise technische Grundvoraussetzungen, verfügbare Netzkapazität am Standort und Wirtschaftlichkeit. Als technische Grundbedingung soll die durchschnittliche jährliche Solarstrahlung am Standort von PV-Großprojekten höher als 1.650 kWh / m2 sein.
Die Projekte müssen außerdem mit den durch die EPDK regional festgelegten Installations-Obergrenzen vereinbar sein und in Reichweite von verfügbaren Netzkapazitäten liegen. Sofern verschiedene Projekte um den gleichen Netzanschlusspunkt konkurrieren, erfolgt ein durch den staatlichen Stromnetzbetreiber TEIAS moderiertes Bieterverfahren. Hierbei müssen die Antragsteller eine Vergütung unterhalb des Einspeisetarifs angeben, zu der sie den Solarstrom bereitstellen würden. Der Anbieter mit dem niedrigsten Tarif erhält dann den Zuschlag.
Im Marktreport Türkei – Photovoltaik, den die Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena) im Rahmen der Exportinitiative Erneuerbare Energien des BMWi vor wenigen Wochen veröffentlichte, finden Photovoltaik-Unternehmen entlang der gesamten Wertschöpfungskette die notwendigen Informationen für einen erfolgreichen Markteintritt in die Türkei.

01.07.2013 | Quelle: Exportinitiative Erneuerbare Energien; Bild: IBC Solar AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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