CLUB OF ROME: DESERTEC ist wesentliches Element einer weltweiten Energiewende – und Deutschland könnte erneut einen Zukunftsmarkt verschlafen

Das Unternehmenskonsortium Dii GmbH (München), das die DESERTEC-Idee des „Wüstenstroms“ aufgriff, sehe sich mittlerweile den unterschiedlichen Interessen seiner Gesellschafter ausgesetzt, die das Projekt zu ihrem Vorteil ändern wollen, so die Deutsche Gesellschaft des CLUB OF ROME in einer Pressemitteilung.

Im Richtungsstreit innerhalb der Dii hätten sich offensichtlich kurzfristige Lobbyinteressen der Energiekonzerne durchgesetzt. „Kräfte gewannen die Oberhand, denen es auch gelungen ist, dass die Energiewende in Deutschland von den Bürgern vor allem mit steigenden Strompreisen verbunden wird“, so die Deutsche Gesellschaft des CLUB OF ROME.
Zwischen der DESERTEC Stiftung und der Dii seien mehrere Eckpunkte vereinbart worden. So soll die DESERTEC Stiftung völlig unabhängig arbeiten und keine kommerziellen Interessen verfolgen, sondern das Ziel, die Wüstenstrom-Idee zum Eckpfeiler der weltweiten Energiewende zu machen.
Schwerpunkte der Arbeit der Dii sollten die ökonomischen, technischen und regulatorischen Rahmenbedingungen sein, die für ein erfolgreiches Umsetzungskonzept in Europa, im Nahen Osten und in Nordafrika notwendig sind.

Frithjof Finkbeiner, Vize-Präsident der Deutschen Gesellschaft CLUB OF ROME: „Deutschland droht aus kurzfristigem Lobbyinteresse heraus einmal mehr eine Zukunftsentwicklung zu verschlafen“
Vorstand und Aufsichtsrat DESERTEC Stiftung entschieden sich am 01.07.2013, die Beteiligung an der Dii zum 31.12.2013 zu kündigen, damit die 100 Jahre alte Wüstenstrom-Idee und das ganzheitliche DESERTEC-Konzept nicht weiter beschädigt werden.  
„Deutschland droht aus kurzfristigem Lobbyinteresse heraus einmal mehr eine Zukunftsentwicklung zu verschlafen“, warnt Frithjof Finkbeiner, Vize-Präsident der Deutschen Gesellschaft CLUB OF ROME und ergänzt: „Deutschland zahlt jährlich viele Milliarden Euro für Ölimporte. Glücklicherweise wollen manche dieser ölexportierenden Länder dieses Geld wiederum in nationale DESERTEC-Projekte investieren. Sie scheinen verstanden zu haben, dass die nachfolgenden Generationen ihre limitierten Bodenschätze in der Zukunft viel gewinnbringender werden verkaufen können. Den heutigen Energiehunger der westlichen Welt wollen sie mit erneuerbarem Wüstenstrom stillen.“

Klimaforscher Latif: Energiegewinnung ist eine der großen Zukunftsherausforderungen
„Solarenergie gehört die Zukunft. Die Produktionskosten sinken kontinuierlich und können so in vielen Ländern der Welt zu einer bezahlbaren und sauberen Energieversorgung und somit Wohlstand beitragen" so Claudia Kemfert, Leiterin der Abteilung Energie am DIW und ebenfalls Mitglied in der DGCoR.
„Die Art der künftigen Energiegewinnung ist eine der großen Zukunftsherausforderungen und wird auch darüber entscheiden, ob wir die günstigen Lebensbedingungen auf der Erde für die nachfolgenden Generationen erhalten können", ergänzt Mojib Latif, Klimaforscher und Mitglied der DGCoR.

Wüstenstrom-Konzept soll Gemeingut sein
Die DESERTEC Stiftung will das Wüstenstrom-Konzept als globales Gemeingut allen Menschen zur Verfügung stellen. Die gleichnamige Stiftung sei deswegen stark in den Regionen Saudi-Arabien, Südost-Asien und jüngst in Chile, Peru, Brasilien und in Nordafrika aktiv. Für die Regionen Nordafrikas sei der Wüstenstrom entwicklungspolitisch ein strategisch bedeutendes Industriefeld.
Die Deutsche Gesellschaft CLUB OF ROME will die DESERTEC Stiftung und das DESERTEC-Konzept auch weiterhin bestmöglich unterstützen. DESERTEC sei eine Lösung, die klimaschädlichen fossilen Energieträger im Boden lassen zu können, kommende Generationen nicht mit Atommüll zu belasten, Kriege um Energie überflüssig zu machen und gleichzeitig für viele Regionen entwicklungspolitische Impulse zu setzen.

100 Jahre solarthermische Kraftwerke
Im Juli 1913 wurde das erste solarthermische Kraftwerk in Ägypten gebaut. Die lange vergessene Idee wurde nach der Tschernobyl-Katastrophe wieder aufgegriffen und vorangetrieben von Visionären wie Prinz El Hassan bin Talal von Jordanien, (damaliger Präsident des CLUB OF ROME), dem Physiker Gerhard Knies und dem Ingenieur Franz Trieb vom Deutschen Zentrum für Luft und Raumfahrt sowie der Deutschen Gesellschaft CLUB OF ROME (DGCoR).

04.07.2013 | Quelle: Deutsche Gesellschaft CLUB OF ROME | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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