Sonnenheizung: Bundesverband Solarwirtschaft gibt Tipps zum Umstieg auf Solarwärme

Der lange Winter und das kühle Frühjahr haben die Heizkosten in die Höhe getrieben. Zudem verharren die Öl- und Gaspreise auf hohem Niveau. Nach Angaben der Agentur für Erneuerbare Energien hat ein Drei-Personen-Haushalt 2012 im Durchschnitt 1.248 Euro für Heizkosten gezahlt.

Neben der kalten Witterung spiele die Effizienz der Heizung bei der Energierechnung eine große Rolle, berichtet der Bundesverband Solarwirtschaft e.V. (BSW-Solar, Berlin) in einer Pressemitteilung.
„Zu viele Heizungen in Deutschland sind ein Fall fürs Museum, weil sie einen schlechten Wirkungsgrad haben“, sagt Jörg Mayer, Geschäftsführer des BSW-Solar. Wer die Haushaltskasse entlasten und auf moderne Heiztechnik setzen möchte, sollte über Solarwärme nachdenken. „Heutige Heizsysteme nutzen Erneuerbare Wärme, zum Beispiel Solarthermie-Kollektoren in Kombination mit Holzpellets. Dank ihrer modernen Technologie sind diese Systeme erheblich effizienter als die alten Öfen. Das schont die Umwelt und spart bares Geld“, so Mayer.

Solarwärme-Heizung kostet zwischen 8.000 und 10.000 Euro
Eine Solarwärme-Heizung besteht aus drei Elementen: Solar-Kollektoren, die die Sonnenstrahlen in Wärme umwandeln, einem Wärmespeicher und einer Nachheizung für den Fall, dass zusätzliche Wärme benötigt wird. Sonnenheizungen seien sehr langlebig und könnten selbst nach über 30 Jahren noch Wärme produzieren, betont der Verband. Die Preise für eine Solarwärme-Heizung liegen im klassischen Eigenheim bei etwa 8.000 bis 10.000 Euro. Dazu kommen die Kosten für die Nachheizung.
BSW-Solar rät, für einen Heizungstausch nicht bis zum Winter zu warten. Dann sei es oft schwer, rechtzeitig einen Installateur zu finden. Der Verband gibt Tipps für den Umstieg auf effiziente Solarwärme-Heizungen und erklärt, wer die attraktive staatliche Förderung nutzen kann und was dabei zu beachten ist.

Zustand der aktuellen Heizung checken
Wenn die Heizung schon 20 Jahre oder länger in Betrieb ist oder in den vergangenen Jahren das Haus gedämmt oder die Fenster ausgetauscht wurden, sollte über eine Neuanschaffung nachgedacht werden. Denn mit dem geringeren Wärmebedarf sei die alte Heizung häufig zu groß dimensioniert und laufe somit ineffizient.

Situation vor Ort prüfen
Für die Installation von Solarkollektoren ist eine geneigte und möglichst zusammenhängende, unverschattete Dachfläche mit Südausrichtung ideal. Dächer mit geringer Abweichung nach Osten oder Westen kommen ebenfalls infrage. Auch auf Flachdächern lassen sich Solarwärme-Kollektoren mit speziellen Montagesystemen installieren. BSW-Solar hält beispielsweise eine Dachsanierung für den richtigen Zeitpunkt zum Einstieg ins solare Heizen. Auch für den Wärmespeicher, der zumeist im Keller installiert wird, muss ausreichend Platz vorhanden sein.

Fachbetrieb suchen
Für den Umstieg auf Solarwärme sollte ein Fachbetrieb beauftragt werden, weil nur Experten die Solarheizung optimal planen, fachgerecht installieren und bestmöglich abstimmen können.
Das erste Gespräch mit dem Handwerker sollte gut vorbereitet und der Heiz- und Warmwasserbedarf des Hauses anhand der Öl- oder Gasrechnungen der vergangenen Jahre ermittelt werden. Ein Energieberater könne hierbei ebenfalls weiterhelfen. Interessenten sollten auch überlegen, welche Haushaltsgeräte sie mit Solarwärme betreiben könnten.
Auf Basis der Wärmebedarfsdaten bestimmt der Solarwärme-Experte mithilfe von Simulationsprogrammen und anhand der Bedingungen vor Ort wie Dachneigung oder Sonneneinstrahlung die ideale Anlagengröße. Der Fachbetrieb berät auch über die möglichen Varianten der Nachheizung und ermittelt mögliche Einsparungen.

Staatliche Förderung nutzen
Wer eine alte Heizung durch ein modernes Heizsystem auf Basis von erneuerbaren Energien ersetzt, bekommt einen direkten finanziellen Zuschuss zur Anschaffung. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) fördert die Installation einer typischen Solarwärmeanlage mit bis zu 2.000 Euro. Dieser Zuschuss kann mit einem Ergänzungskredit des KfW-Programms „Energieeffizientes Sanieren“ kombiniert werden.
Dabei stellt die KfW-Bankengruppe bis zu 50.000 Euro zu attraktiven Konditionen bereit. Die Förderung umfasst neben den Investitionskosten auch eine Energieberatung sowie erforderliche Nebenarbeiten wie die optimale Einstellung der gesamten Heizungsanlage. Der Antrag muss vor Beauftragung der Arbeiten über die Hausbank gestellt werden.

Verkaufswert des Eigenheims steigern
Der Bundesverband Solarwirtschaft betont, dass die Umstellung auf eine Solarwärme-Heizung nicht nur umweltfreundlich ist, sondern auch den Verkaufswert eines Hauses steigert. Dieser Vorteil wird im Energieausweis dokumentiert, der mittlerweile beim Verkauf von Immobilien vorgeschrieben ist.

28.07.2013 | Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft e.V. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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