Pilotprojekt zur Versiegelung einer ehemaligen Mülldeponie mit einer Photovoltaik-Anlage erweitert

Mit einem Festakt ging am 07.07.2013 die Solarstromanlage Dörentrup 2 offiziell an das Netz. Das erfolgreiche Pilotprojekt zur Versiegelung der ehemaligen Mülldeponie mit einer Photovoltaik-Anlage wurde bereits 2011 begonnen. Mit Dörentrup 2 sind nun zwei Drittel der ehemaligen Mülldeponie mit der innovativen Konstruktion aus Abdeckung und Solarstromanlage überbaut, berichtet Wagner & Co. (Cölbe) in einer […]

Mit einem Festakt ging am 07.07.2013 die Solarstromanlage Dörentrup 2 offiziell an das Netz. Das erfolgreiche Pilotprojekt zur Versiegelung der ehemaligen Mülldeponie mit einer Photovoltaik-Anlage wurde bereits 2011 begonnen. Mit Dörentrup 2 sind nun zwei Drittel der ehemaligen Mülldeponie mit der innovativen Konstruktion aus Abdeckung und Solarstromanlage überbaut, berichtet Wagner & Co. (Cölbe) in einer Pressemitteilung.
Wagner & Co hatte 2011 begonnen, 21.000 Quadratmeter Deponiefläche mit 17.130 Quadratmetern Photovoltaik-Modulfläche zu überbauen. 2013 wurden nun zwei weitere Hektar Deponiekörper überdacht und sorgen für die Solarstrom-Lieferung an 750 Haushalte.

Kosten deutlich gesenkt
Optisch passt sich die Anlage den örtlichen Gegebenheiten an. Die Tragkonstruktion ermöglicht Neigungswinkel von 7 bis 15 Grad und kann sich so an das Gefälle des Geländes anpassen. Die Kosten für die PV-Anlage konnten im Zuge der Weiterentwicklung der Tragkonstruktion und durch gesunkene Modulpreise nochmals um 40 % gesenkt werden, betont Wagner & Co.
„Das innovative Konzept unterscheidet sich wesentlich von klassischen Freilandanlagen“, so Projektleiter Henning Schmitt. „Es handelt sich eher um ein Ingenieursbauwerk mit Dachkonstruktion, Wasserführung und Ablaufsystem.“

Sauberer Strom von der Mülldeponie
Entwickelt und umgesetzt wurde das Konzept von Wagner & Co Solartechnik aus Cölbe bei Marburg in der Rolle des Generalunternehmers. Betreiber des Solarparks ist das Solarzentrum Extertal GmbH & Co KG. Als Anteilseigner beteiligt sind unter anderem die Stadtwerke der Kommune Lemgo. Diese gehören gleichzeitig dem kommunalen Zweckverband der Abfallbeseitigungs-GmbH Lippe an, der Betreiber der Deponie ist.
Die besondere Konstruktion der Photovoltaik-Anlage besteht zum einen aus einer Trapezblechverschalung. An den Rändern der Fläche fangen Rinnen mit einem Querschnitt von 50 x 70 cm das abgeleitete Regenwasser auf und führen es einem zentralen Entwässerungspunkt zu. An diese Entwässerungsrinnen wurden gleichzeitig die Generatoranschlusskästen leicht zugänglich angebracht. Diese Bauweise schafft eine wasserführende Ebene und der Deponiekörper muss nicht zusätzlich versiegelt werden. Zudem wird dadurch das Sickerwasser deutlich verringert, das von den Deponiebetreibern aufwändig und kostenintensiv gereinigt werden muss. Die Konstruktion ist in dieser Form einzigartig und wurde extra für das Projekt Dörentrup von Wagner & Co entwickelt.

Aufständerung gleicht Bodenunebenheiten aus
Die Aufständerung der Solarmodule erfolgte neigungsunabhängig und fundamentlos über eingerammte Sigmaprofile, an die die Stützen der Anlage geschraubt wurden. Durch diese Technik können einerseits leichte Bodenunebenheiten ausgeglichen werden, andererseits ist der spätere Rückbau der Anlage problemlos und sehr kostengünstig. Die Anlagenerweiterung war dadurch einfach zu realisieren.
Auf das Dach aus Trapezblechen wurden Solarstrommodule mit dem Montagesystem TRIC von Wagner & Co Solartechnik installiert. Im Gegensatz zu Dörentrup 1, wo zwei Betonwechselrichterstationen mit jeweils drei Zentralwechselrichtern zum Einsatz kamen, wurden bei Dörentrup zwei Strangwechselrichter eingesetzt. So konnten während der Installationsphase bereits Teilabschnitte in Betrieb genommen werden – ein weiterer wirtschaftlicher Vorteil für den Anlagenbetreiber.

29.07.2013 | Quelle: Wagner & Co Solartechnik GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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