Umfrage zur Energiewende: Jeder vierte Deutsche hat kein Vertrauen in die Politik

In Sachen Energiepolitik war der Wahlkampf von Deutschlands Parteien bisher wenig überzeugend: 24 Prozent der Bundesbürger trauen keinem politischen Lager zu, die Energiewende zu meistern. 26 Prozent vertrauen auf die Kompetenz der CDU/CSU. Die Grünen schaffen bei einem ihrer Traditionsthemen nur 22 Prozent. Die übrigen Parteien schneiden noch schlechter ab.

Dies sind Ergebnisse der Online-Befragung "Energiekompetenz der Bundestagsparteien" des Energiedienstleisters Ensys AG (Frankfurt).

FDP ist Schlusslicht beim Thema Energie
Deutschlands Politiker hätten längst erkannt, dass die Energiewende ein wichtiges Wahlkampfthema ist, betont Ensys. Sie unterstellten sich gegenseitig, kein Konzept dafür zu haben.
Das sehen die deutschen Wähler ähnlich: Der SPD etwa sprechen beim Thema Energie nur 15 Prozent ihr Vertrauen aus. Weit abgeschlagen folgen mit jeweils vier Prozent die Linke und die Alternative für Deutschland, die Piraten mit zwei Prozent und als Schlusslicht die FDP mit nur einem Prozent.

Mehrheit der Wähler traut keiner Partei eine zuverlässige wie bezahlbare Energieversorgung zu
Fragt man die Deutschen, welche Partei ihrer Meinung nach eine ebenso zuverlässige wie bezahlbare Energieversorgung sicherstellen könnte, ist das Misstrauen sogar noch größer. 28 Prozent trauen dies keiner politischen Vereinigung zu. Die CDU/CSU liegt hier mit 24 Prozent an der Spitze. Auf die Sozialdemokraten vertrauen 19 Prozent; sie überzeugen in dieser Frage etwas mehr als die Grünen, die nur auf 15 Prozent kommen.

Bürger verunsichert durch Schlingerkurs
"Was die Energiewende betrifft, sind die Verbraucher desillusioniert", sagt Andreas Hergaß, Vorstand des Energiedienstleisters Ensys AG. "Die Wirtschaft ist verunsichert, etwa durch die beschlossene Verknappung von CO2-Zertifikaten und den damit verbundenen Anstieg des Strompreises. Auch die Bürger vermissen einen klaren Kurs: Erst spricht Bundesumweltminister Peter Altmaier von einer Strompreisbremse, dann ist sie wieder vom Tisch. Das Hin und Her macht die Parteien angreifbar und vergrößert die Politikverdrossenheit."
Aus Sicht von Energieversorgern wie der Ensys AG ist es höchste Zeit für ein entschlossenes Handeln der Politiker. "Dabei darf es natürlich nicht bei leeren Wahlversprechen bleiben", sagt Andreas Hergaß. "Die Energiewende muss von allen mitgetragen werden, von Unternehmen wie von jedem einzelnen Bürger. Wenn die Politik nicht eindeutig Stellung bezieht, ist weiterer Vertrauensverlust die logische Konsequenz."

1.000 Teilnehmer  befragt
Für die Erhebung "Energiekompetenz der Bundestagsparteien" führte die Ensys AG im Juli 2013 eine Internet-Befragung im Rahmen eines Online-Panels durch. 1.000 Teilnehmer beantworteten fünf Fragen zur Energiepolitik im Zusammenhang mit der bevorstehenden Bundestagswahl.

29.07.2013 | Quelle: Ensys AG; Foto: BSW-Solar | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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