Samsung, Younicos  und Partner bauen intelligenten Netz-Speicher mit 6 MW Leistung und einer Kapazität von 10 MWh

S&C Electric Europe (Swansea, Wales, UK), der koreanische Batteriehersteller Samsung SDI und das auf die Netzintegration erneuerbarer Energien spezialisierte Unternehmen 

Younicos (Berlin) werden an einem Umspannwerk des britischen Netzbetreibers UK Power Network den bislang größten europäischen intelligenten Strom-Netzspeicher errichten.
Das Projekt spare sonst notwendige Netzausbaumaßnahmen in Höhe von über 6 Millionen britischen Pfund ein, betonen die Partner. Durch Frequenzregulierung und Verschiebung von Lastspitzen werde das Speicher-Projekt das Netz wesentlich effektiver stabilisieren als herkömmliche thermische Kraftwerke – und schaffe so Platz für mehr saubere, aber fluktuierende erneuerbare Energien.

Stromnetz wird mehrfach entlastet
Das voll-automatisierte 6MW/10MWh „Smarter Network Storage“ (SNS)-Batteriekraftwerk wird am Umspannwerk in Leighton Buzzard installiert, um die Rolle von Energiespeichern zur kosteneffizienten Umsetzung der britischen CO2-Reduzierungsstrategie (UK Carbon Plan) bewerten zu können.
Auch das übergeordnete Stromnetz werde durch die verwendete Technologie mehrfach entlastet: Überschüssige Energie werde gespeichert und bei Bedarf wieder abgegeben, Kapazitätsengpässe würden kompensiert und gleichzeitig werde die Einspeisung von fluktuierenden, aber CO2-armen Energien ins Netz ausgeglichen.

Projekt soll Anwendungen für Speicher in mehreren Teilen des Stromsystems aufzeigen
Smarter Network Storage (SNS) soll durch eine Reihe technischer und wirtschaftlicher Innovationen den effizienteren und wirtschaftlicheren Einsatz von Energiespeichern erleichtern. Anders als andere Speicherprojekte werde das 6MW/10MWh Projekt am Umspannwerk in Leighton Buzzard zu Mehrzweck-Anwendungen genutzt und somit Anwendungsfälle für Speicher in mehreren Teilen des Stromsystems aufzeigen – auch außerhalb des Verteilnetzes.
Das Projekt soll auf diese Weise den Nutzen und Wert von Speichern sowie alternative Erlösquellen für Speicher erproben. Gleichzeitig können sonst notwendige, herkömmliche und kapitalintensive Maßnahmen  zur Verstärkung des Netzes wie Transformatoren, Erdkabel oder Stromleitungen mindestens verschoben werden.
Das Projekt wurde im Dezember 2012 mit 13,2 Millionen Pfund vom britischen Regulator Ofgem aus dem Low Carbon Networks (LCN) Fund unterstützt und läuft vier Jahre, von Januar 2013 bis Dezember 2016.

Intelligente Speicher zum Umstieg in die erneuerbare Energiewirtschaft
„Wir müssen schnell mehr, und vor allem intelligente, Speicher ans Netz bringen, wenn es uns mit dem Umstieg in eine erneuerbare Energiewirtschaft Ernst ist“, kommentiert Clemens Triebel, Gründer und Sprecher des Vorstands von Younicos.
„Wir möchten zeigen, wie heute bereits industriell verfügbare Batterien wirtschaftlich in bestehende Netze integriert werden können, um effektiv fluktuierende erneuerbare Energieerzeugung auszubalancieren und CO2-intensive thermische Kraftwerke abschalten zu können, wenn sie nicht benötigt werden.”

Speicher können Milliarden Pfund einsparen
Das Imperial College in London habe berechnet, dass durch die Installation von 2 GW Speichern bis in die 2020er Jahre, jährlich 3 Milliarden Pfund gespart werden können. Mit der Zunahme erneuerbarer Stromerzeugung steige dieser Wert deutlich auf 10 Milliarden Pfund im Jahr – bei 25 GW installierter Speicherleistung.

30.07.2013 | Quelle: Younicos | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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