SunEdison baut Photovoltaik-Projektentwicklung aus und ändert sein Geschäftsmodell

Die SunEdison Inc. (St. Peters, Missouri, USA) hat im zweiten Quartal 2013 nur 162 Millionen US-Dollar (122 Millionen Euro) Umsatz im Solar-Geschäft gemacht. Das Unternehmen ändere jedoch sein Geschäftsmodell und baue die Sparte Projektentwicklung rasch aus, berichtet SunEdison in einer Pressemitteilung.

Im letzten Quartal nahm das Unternehmen Photovoltaik-Kraftwerke mit nur 22 MW in Betrieb. Es befanden sich jedoch Anlagen mit 200 MW im Bau. Ab dem vierten Quartal 2013 will SunEdison jedes Quartal PV-Projekte mit über 200 MW fertig stellen, innerhalb eines Jahres 1,15 GW.
„Die Bedingungen im zweiten Quartal waren nach wie vor schwierig, aber ich bin optimistisch, was unsere Wachstumsaussichten für dieses und das kommende Jahr anbelangt“, sagte der Geschäftsführer von SunEdison, Ahmad Chatila.
Nur 40% des Quartalsumsatzes stammten aus dem Solarenergie-Geschäft. Der Anteil soll sich jedoch ab dem dritten Quartal auf über 50% erhöhen. Die Umsatzrendite der Sparte betrug -16%. Die Betriebsausgaben seien gestiegen, da SunEdison das Projektgeschäft erweitere.

Projektgeschäft konzentriert sich auf Nordamerika

Die Projektpipeline von SunEdison wuchs in dem Quartal um 218 MW auf 2,9 GW. Das Geschäft konzentriert sich auf Nordamerika: 48% der Pipeline (gemessen an der installierten Leistung) entfallen auf die USA, 12% auf Kanada.
Für Anlagen mit 1 GW seien bereits Strombezugsvereinbarungen (power purchase agreements, PPA) unterzeichnet oder Einspeisevergütungen zugesichert worden. Das gelte auch für die derzeit im Bau befindlichen 200 MW.
Lateinamerika entwickelt sich zu einem wichtigen Markt für SunEdison: 22% der geplanten Projekte mit 1,15 GW sollen dort bis zum vierten Quartal 2014 gebaut werden.

Geschäftsmodell wird „fließender“
SunEdison entwickelt sich mehr und mehr von einem EPC-Dienstleister (Planung, Lieferung und Bau) zu einem kompletten Projektentwickler. Dies sorge für höhere Umsätze. Für fertige Anlagen gibt das Unternehmen einen durchschnittlichen Verkaufspreis von 3,32 USD (2,49 Euro) je Watt an, bei EPC-Projekten nur 1,54 USD (1,16 Euro).
Das Unternehmen betont außerdem, sein Geschäftsmodell solle „fließender“ werden, mit mehr dezentraler Stromerzeugung, dem Verkauf von Strom anstelle von Projekten, und mehr Betrieb und Wartung von Photovoltaik-Kraftwerken. Damit will das Unternehmen mehr Gewinne erzielen und die Umsätze stabilisieren.
SunEdison geht davon aus, dass das Geschäft mit der dezentralen Stromerzeugung zunächst in Nordamerika wachsen wird. Dort will das Unternehmen 2013 dezentrale PV-Anlagen mit über 60 MW fertigstellen, im nächsten Jahr 100 – 140 MW, und dann weitere Regionen erschließen.

09.08.2013 | Quelle: SunEdison | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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