Solarthermie-Nachfrage aus Industrie und Gewerbe entwickelt sich positiv; Förderprogramm ermöglichte bereits 50 Anlagen für solare Prozesswärme

Die Bilanz zum ersten Jahrestag der staatlichen Förderung für solare Prozesswärme-Anlagen stimmt die Solarwärme-Branche hoffnungsvoll.

In einem völlig neuen Marktsegment sei mit Hilfe der staatlichen Förderung aus dem Marktanreizprogramm (MAP) praktisch aus dem Stand der Bau von rund 50 Anlagen zum Einsatz der Solarthermie in gewerblichen und industriellen Fertigungsprozesse ermöglicht worden, berichtet der Bundesverband Solarwirtschaft (BSW-Solar).
„Die Aufmerksamkeit für das Thema solare Prozesswärme steigt erfreulich an. Angesichts wachsender Wärmekosten wird die langfristig günstige Versorgung mit Heizenergie für Industrieunternehmen und Gewerbebetriebe ein zusehends wichtiger Faktor“, erklärte Jörg Mayer, Geschäftsführer des BSW-Solar am 19.08.2013 in Berlin.

BAFA übernimmt bis zu 50 Prozent der Investitionskosten für gewerblich genutzte Solarthermie-Anlagen
„Unter Umwelt- und Marketing-Gesichtspunkten ist der Einsatz von Solarenergie für viele Firmen ein klarer Pluspunkt. Dank der Förderung ist auch der wirtschaftliche Aspekt überzeugend.“
Durch die staatliche Förderung wird der Einstieg in die solare Prozesswärme erheblich erleichtert. Das Bundesamt für Wirtschaft und Ausfuhrkontrolle (BAFA) übernimmt bis zu 50 Prozent der Investitionskosten für gewerblich genutzte Solarthermie-Anlagen mit einer Bruttokollektorfläche von bis zu 1.000 Quadratmetern.

Solarthermie liefert Wärme für industrielle Prozesse unterhalb von 100 Grad Celsius
Das Potenzial für solare Prozesswärme ist groß, da etwa zwei Drittel der gesamten industriell genutzten Energie für die Bereitstellung von Wärme benötigt werden – größtenteils in vergleichsweise niedrigen Temperaturbereichen, die besonders gut von der Solarthermie bedient werden können.
Besonders Unternehmen, die in ihren Prozessen eine Temperatur unterhalb von 100 Grad Celsius benötigen, können von thermischen Solaranlagen profitieren. Vielfältige Anwendungsmöglichkeiten für die industrielle Nutzung von Solarthermie bieten sich beispielsweise in der Lebensmittelindustrie, der Chemieindustrie und dem Textilgewerbe.

Solarthermie kann 2030 mehr als 10 Prozent des Wärmebedarfs der deutschen Industrie decken
In der umfassenden Studie „Fahrplan Solarwärme“ hat der Bundesverband Solarwirtschaft für die solare Prozesswärme gute Wachstumsaussichten ermittelt. Im Jahr 2030 könnten der Studie zufolge mehr als 10 Prozent des Wärmebedarfs der deutschen Industrie (bis 100°C) aus Solarwärmeanlagen stammen.
Kurzfassung der Studie „Fahrplan Solarwärme“:
http://www.solarwirtschaft.de/fileadmin/media/pdf/120854_bsw_studie_st_kurz.pdf

19.08.2013 | Quelle: Bundesverband Solarwirtschaft e.V. | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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