Europäische Kommission legt Chinas Solar-Subventionen offen; EU ProSun: „Chinesische Photovoltaik-Hersteller überleben nur durch Subventionen“
Damit bestätige die Kommission Vorwürfe europäischer Photovoltaik-Hersteller gegen Chinas Solar-Industrie, betont die Industrieinitiative EU ProSun (Brüssel).
Milan Nitzschke: Billigpreise resultieren allein aus staatlicher Finanzierung
"Die Subventionen Chinas werden eingesetzt, um europäische Wettbewerber aus dem Markt zu drängen. Ohne diese Subventionen würde kein chinesischer Anbieter überleben. Die Billigpreise chinesischer Anbieter, mit denen sie deutsche und europäische Arbeitsplätze gefährden, resultieren nicht aus technologischer Stärke sondern allein aus staatlicher, chinesischer Finanzierung“, kommentiert Milan Nitzschke, Präsident von EU ProSun.
Bemerkenswert sei, dass die chinesischen Hersteller trotz der milliardenschweren Subventionen noch Verluste machen. Aber auch diese würden wieder durch staatliche Kredite abgefedert.
Die Liste der von der EU-Kommission untersuchten chinesischen Subventionen sei seitenlang. Hierzu zählten Subventionen für verbilligte Rohstoffe, verbilligten Strom, den Aufbau von Überkapazitäten, Vermarktungszuschüsse und Staatsbankfinanzierungen für ansonsten nicht wettbewerbsfähige Unternehmen.
Aus Sicht von EU ProSun sind diese Subventionen Teil der Strategie von Chinas Zentralregierung, die weltweit wichtigsten Zukunftsindustrien zu monopolisieren.
EU ProSun: Freiwillige Mindestpreise für Chinas Solar-Exporte enthalten weiterhin den wettbewerbswidrigen Subventionsanteil
"Mit seiner exzessiven Subventionierung hat sich China 80 Prozent des europäischen Solar-Marktes angeeignet. Über 60 Solar-Hersteller in Europa mussten deswegen schließen. Zehntausende Jobs sind verloren gegangen. Die Entwicklung macht aber nicht bei Solar halt. Es folgen neben anderen Erneuerbaren Energien, die Telekommunikationstechnologie, Teile des Maschinenbaus, der Chemie und inzwischen auch die Schlüsseltechnologie Elektromobilität."
EU ProSun kritisiert, dass den Erkenntnissen der Europäischen Kommission keine Handlungen folgen. Anfang des Monats hatte die Kommission erklärt, mit China eine Vereinbarung getroffen zu haben, Zollmaßnahmen auszusetzen und stattdessen freiwillige Mindestpreise für Chinas Solar-Exporte zu akzeptieren. Diese Mindestpreise lägen aber exakt auf dem Niveau der aktuellen chinesischen Preise und enthielten damit weiterhin den wettbewerbswidrigen Subventionsanteil.
29.08.2013 | Quelle: EU ProSun | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH