Bundestagskandidaten unterstützen parteiübergreifend Kampagne für Energiewende in Bürgerhand

Mehr als 430 Bundestagskandidaten haben eine „Energiewende-Charta“ unterzeichnet. Sie unterstützen damit die Kampagne mehrerer Umweltverbände, die eine konsequente und dezentrale Energiewende mit Bürgerbeteiligung fordern.

 „Fraktion für Bürgerenergie"
Die Kampagne „Die Wende – Energie in Bürgerhand" wurde ins Leben gerufen vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), der GLS-Bank-Stiftung, dem Netzwerk Energiewende Jetzt, der Bürgerenergie Berlin, der 100 prozent erneuerbar stiftung und der Haleakala-Stiftung.
Unterzeichnet haben die Charta bisher Kandidaten von CDU/CSU, SPD, Grünen, Linke, FDP, Piratenpartei, Freien Wählern und ÖDP. Der BUND spricht von einer parteiübergreifenden „Fraktion für Bürgerenergie“.

Energiewende gegen Angriffe der alten Energiewirtschaft verteidigen
Der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger erklärt den Zweck der Kampagne: „Die Vertreter der alten Energiewirtschaft haben es offen angekündigt: Nach der Bundestagswahl wollen sie die Energiewende abbremsen. Einige stellen den weiteren Ausbau der erneuerbaren Energien sogar komplett in Frage. Indem sich immer mehr potentielle Abgeordnete des Deutschen Bundestages hinter den von den Bürgerinnen und Bürgern verantworteten Ausbau der erneuerbaren Energien stellen, erhöht sich die Chance, die dezentrale Energiewende erfolgreich gegen alle Frontalangriffe zu verteidigen.“

Bürgerwindparks und Genossenschaften für regionale Wertschöpfung
Der CDU-Bundestagskandidat Ingbert Liebing analysierte den Erfolg von Bürgerwindparks in seiner schleswig-holsteinischen Heimat: „In meinem Wahlkreis Nordfriesland und Dithmarschen-Nord haben wir seit 20 Jahren beste Erfahrungen mit Bürgerwindparks gemacht. Diese Entwicklung, gerade in Nordfriesland mit über 90 Prozent Bürgerwindparks, zeigt: Bürgerbeteiligung ist möglich und sie funktioniert bereits heute. Dieses Modell kann Vorbild für weiteres Wachstum sein.“
Dem SPD-Bundestagskandidaten Matthias Miersch liegt der Genossenschaftsgedanke ebenfalls am Herzen: "Die Energiewende bietet die gute Gelegenheit, die Energieversorgung vom Kopf auf die Füße zu stellen – hin zu Dezentralität und Renaissance des Genossenschaftsgedankens", sagte er.
Eva Bulling-Schröter, Kandidatin der Partei „Die Linke“, betonte die Chancen für die Kommunen: "Energie in Bürgerhand ist nicht nur die Solaranlage auf dem eigenen Dach. Ökostrom, Energieeffizienz und Nachfragemanagement sind erstklassige Geschäftsfelder, auch für Stadtwerke und Gemeinden."
Für Hans-Josef Fell, Bundestagskandidat von Bündnis 90/Die Grünen, ist der Klimaschutz ein wesentliches Motiv: „Wenn wir dem Klimawandel und steigenden Rohstoffpreisen etwas entgegensetzen wollen, muss die Energieversorgung künftig hundertprozentig erneuerbar sein.“
Der CSU-Bundestagskandidat Josef Göppel berichtete aus der Nürnberger Region: „In Süddeutschland ist die Stromerzeugung zu einer wahren Volksbewegung geworden.“

Energiewende bekommt nötige Unterstützung der Parlamentarier
Der BUND-Vorsitzende Hubert Weiger verwies auf die umweltpolitische Bedeutung einer „Fraktion für Bürgerenergie“: „Eine sehr große Zahl potenzieller Parlamentarier befürwortet die demokratisch organisierte Energiewende. Wenn sie gewählt werden, muss uns um die Zukunftsfähigkeit dieses Landes nicht bange sein. Eine schnellstmögliche hundertprozentige Versorgung mit Strom aus erneuerbaren Energien wird dann die politische Unterstützung bekommen, die sie benötigt.“
Weitere Informationen: Kampagne „Die Wende – Energie in Bürgerhand“ im Internet unter http://www.die-buergerenergiewende.de/

04.09.2013 | Quelle: BUND; Kampagne „Die Wende – Energie in Bürgerhand“ | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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