Bürgerenergie-Initiative kritisiert Bericht der Monopolkommission: Abschaffung des EEG würde die Energiewende abwürgen

Die Monopolkommission der Bundesregierung will in ihrem Sonderbericht zur Energiewende – wie vorab vom SPIEGEL berichtet – am 05.09.2013 eine Abschaffung des bisherigen Fördersystems für erneuerbare Energien empfehlen.

Das diene nur den Großinvestoren und würge die Energiewende ab, kritisiert die Initiative „Die Wende – Energie in Bürgerhand“. Stattdessen fordern die Initiatoren der Kampagne eine Weiterentwicklung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) im Sinne der Bürgerenergie.

Quotensystem bevorzugt Konzerne; Betreibern von Bürgerkraftwerken wird die Rote Karte gezeigt
„Die Monopolkommission plädiert mit dem vorgeschlagenen Quotensystem für eine Gesetzgebung, die nur Großinvestoren dient. Der Energiemarkt soll dann wieder im Oligopol der Konzerne aufgeteilt werden. Die Bürgerenergie als Marktführer der Energiewende wäre mit einem Schlag aus dem Spiel. Die Energiewende wäre abgewürgt“, sagt Fabian Zuber, Sprecher der Kampagne „Die Wende – Energie in Bürgerhand“.
„Bürger und Bürgerenergiegenossenschaften würden sich zwangsläufig aus der Produktion von erneuerbaren Energien zurückziehen, da der Aufwand und die Risiken für private Kleininvestoren viel zu hoch wäre. Bürgerkraftwerke stünden vor dem Aus. Die Vorschläge der Monopolkommission gefährden die Existenz der Bürgerenergie und damit auch die gesellschaftliche Akzeptanz der Energiewende insgesamt. Betreibern von Bürgerkraftwerken, also rund der Hälfte aller Betreiber von erneuerbaren Erzeugungsanlagen, wird die Rote Karte gezeigt“, so Dietmar von Blittersdorff von „Energiewende Jetzt“, einem bundesweit tätigen Netzwerk von Energiegenossenschaften.

Kampagne fordert Weiterentwicklung des EEG
Stattdessen fordern die Initiatoren der Kampagne „Die Wende – Energie in Bürgerhand“ eine Weiterentwicklung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) im Sinne der Bürgerenergie.
„Betreiber von Bürgerkraftwerken vor Ort brauchen auch in Zukunft klare und verlässliche Rahmenbedingungen. Zudem müssen die Kosten der Energiewende in Zukunft wieder fair zwischen den verschiedenen Stromverbrauchern aufgeteilt werden. Durch übermäßige Ausnahmeregelungen für die Industrie sowie die ziellose Verrechnung mit dem Börsenstrompreis sind die über das EEG umgelegten Kosten für die privaten Verbraucher deutlich höher, als sie sein müssten. Dieses Missverhältnis muss behoben werden“, erklärt Thorben Becker vom Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).

05.09.2013 | Quelle: Bürgerenergie-Initiative, Bild: Farys/Die Projektoren | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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