Wuppertal Institut: Stadtwerke-Neugründungen können umwelt- und klimafreundlichen Umbau der örtlichen Energieversorgung voranzubringen

Das Wuppertal Institut hat Stadtwerke-Neugründungen seit dem Jahr 2005 untersucht und festgestellt, dass die wichtigsten Ziele, die mit Rekommunalisierungen verbunden werden, auch erreichbar sind.

Städte und Gemeinden seien künftig mehr denn je Schlüsselakteure der Energiewende. Mit eigenen Stadtwerken könnten sich die Kommunen einen großen Handlungsspielraum schaffen, den umwelt- und klimafreundlichen Umbau der örtlichen Energieversorgung voranzutreiben

Trend zur Rekommunalisierung
Die Energielandschaft in Deutschland sei derzeit von einer Stadtwerke-Gründungswelle gekennzeichnet, insgesamt seien seit 2005 rund 70 Stadt- und Gemeindewerke neu gegründet worden, die als Stromversorger tätig sind. In Berlin finde Anfang November ein Volksentscheid zur Stadtwerkegründung statt, in Hamburg stehe ein Volksentscheid über den Rückkauf der Netze für den 22. September an. Dennoch bezweifelten Kritiker den Sinn einer verstärkten Rekommunalisierung.
Die Sondierungs-Studie nimmt eine Bestandsaufnahme neu gegründeter Stadtwerke seit 2005 vor. Anhand der wichtigsten zehn Ziele, die mit einer Neugründung verbunden werden, wird eingeschätzt, inwieweit diese erreicht werden können.

Stadtwerke können Effizienz, Erneuerbare und Kraft-Wärme-Kopplung lokal vorantreiben
Sowohl die Untersuchungen des Wuppertal Instituts als auch die für die Studie eingeholte Einschätzung von weiteren Experten aus Wissenschaft und Praxis kommen zu dem Ergebnis, dass die Wahrscheinlichkeit, diese Ziele zu erreichen, hoch bis sehr hoch ist. So eröffne sich die Chance, durch eigene Stadtwerke die örtlichen Energieeffizienzpotenziale im Strom und Wärmebereich besser auszuschöpfen, die erneuerbaren Energien forcierter im Gemeindegebiet zu nutzen und den Ausbau der dezentralen Kraft-Wärme-Kopplung schneller voranzutreiben. Auch die damit verbundenen wirtschaftlichen und fiskalischen Ziele sein für die Kommunen erreichbar.

Studie formuliert Empfehlungen zur Rekommunalisierung
Die Wissenschaftler empfehlen daher den Entscheidern, sich nicht zu schnell von Kritikern entmutigen zu lassen. Allerdings erfordere die Komplexität einer Rekommunalisierung eine gute und sorgfältige Vorbereitung und die Hinzuziehung von externem juristischem sowie energiewirtschaftlichem Sachverstand erfordert.
Die Studie steht als Download auf der Homepage des Wuppertal Instituts zur Verfügung:
http://wupperinst.org/uploads/tx_wupperinst/Stadtwerke_Sondierungsstudie.pdf

12.09.2013 | Quelle: Wuppertal Institut | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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