Interesse der Deutschen an Photovoltaik steigt vor der Bundestagswahl; Investitionsstimmung positiv

Der leichte Aufwärtstrend im Endkundengeschäft mit Photovoltaik-Anlagen, der sich im Juli 2013 abzeichnete, habe sich im August sehr deutlich fortgesetzt, berichtet die DAA Deutsche Auftragsagentur GmbH (Hamburg).

Das Interesse habe merklich angezogen und annähernd wieder das Niveau der Monate Februar und Mai 2013 erreicht. Die 119 Punkte des August-Index sprächen für eine positive Investitionsstimmung, die aber noch nicht ganz an die Euphorie im März und April anknüpfen könne.
Die Experten wollen ihren vorsichtigen Optimismus jedoch nicht mit Sicherheit für den Wahlmonat September fortschreiben, da sie dieses Mal keine klassischen Ursachen ausmachen könnten.

Stromspeicher-Nachfrage hinkt PV-Nachfrage hinterher
Das Interesse an Photovoltaik-Anlagen wurde seit Jahresbeginn teilweise vom wachsenden Interesse an Stromspeichern getragen. Die Speicher-Nachfrage konnte im August jedoch nicht im gleichen Maße zulegen wie die PV-Nachfrage.
Die DAA geht davon aus, dass Stromspeicher und der Eigenverbrauch von Solarstrom die Motivationslage für private Photovoltaik-Anlagen langfristig deutlich beeinflussen werden, angesichts steigender Haushaltsstrompreise und der weiter sinkenden Einspeisevergütung.

Interessenten zeigen sich unbeeindruckt von der Einspeisekürzung
Diese Entwicklung würde auch erklären, warum die Kürzungen der Einspeisevergütung anders als in den Vorjahren keinen direkten Einfluss mehr auf das Photovoltaik-Interesse erkennen lassen. Einen Zusammenhang würden die Experten dann annehmen, wenn jeweils zu Beginn eines neuen Degressionszeitraumes das Interesse anzieht. Das ist üblicherweise der Zeitrahmen, in dem eine Projektanfrage für eine Kleinanlage umgesetzt werden kann, um sie noch vor dem nächsten Degressionsschritt in Betrieb zu nehmen.
Das steigende Interesse im August 2013 sei jedoch untypisch für den Jahresverlauf gewesen. Dies zeige, dass die neuen Degressionszeiträume mit quartalsweise gesicherten Vergütungskonditionen den Endkunden in seinem Investitionsverhalten nicht direkt beeinflussen.

Erste Mitnahmeeffekte vor der Bundestagswahl möglich
Daher könnte die nahende Bundestagswahl ausschlaggebend für das derzeit steigende Interesse an Photovoltaik-Anlagen sein. Regierungsparteien und Opposition haben für den Fall eines Wahlsiegs – wenn auch unkonkret – zügige Reformen am Erneuerbare-Energien-Gesetz angekündigt. Denkbar sei, dass dies zu ersten Mitnahmeeffekten im August geführt hat, wie bereits im Vorfeld der letzten EEG-Novelle im Februar 2012.
Die Nachfrage im September soll zeigen, ob sich diese Mitnahmeeffekte weiter bestätigen oder ob sich die Ankündigungen in eine erste Verunsicherung umkehren.

Anfragedienstleister bildet Online-Interesse ab
Der SolarContact-Index stützt sich auf die Nachfrage nach Photovoltaik-Anlagen im Internet und wird von der DAA Deutsche Auftragsagentur erhoben. Weitere Informationen gibt es unter http://de.solarcontact.com/photovoltaik/solarcontact-index.

13.09.2013 | Quelle: DAA Deutsche Auftragsagentur GmbH | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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