Veranstalter des Kongresses der 100%-Erneuerbare-Energie-Regionen sehen dezentrale Energiewende in Gefahr

Am 25. 09.2013 ist der fünfte Kongress „100%-Erneuerbare-Energie-Regionen“ in Kassel zu Ende gegangen. Etwa 700 Teilnehmer aus ganz Deutschland, aber auch aus Europa und den Vereinigten Staaten, diskutierten über die Zukunft der Energiewende aus der regionalen Perspektive.

Am 25. 09.2013 ist der fünfte Kongress „100%-Erneuerbare-Energie-Regionen“ in Kassel zu Ende gegangen. Etwa 700 Teilnehmer aus ganz Deutschland, aber auch aus Europa und den Vereinigten Staaten, diskutierten über die Zukunft der Energiewende aus der regionalen Perspektive.

Erneuerbare-Energien-Gesetz ist wichtig für dezentrale Energiewende
„Gerade der dezentrale Charakter der Energiewende in Deutschland, macht ihren Erfolg aus“, erklärt Dr. Martin Hoppe-Kilpper, Geschäftsführer IdE Institut dezentrale Energietechnologien gemeinnützige GmbH (Kassel) und deENet Kompetenznetzwerk dezentrale Energietechnologien e.V (Kassel).
„Das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) etablierte neben dem bestehenden Energieversorgungssystem mit wenigen zentralen Großkraftwerken und Akteuren, eine dezentrale Energieversorgung mit knapp 1,5 Millionen Kraftwerksbetreibern, vornehmlich Privathaushalte und Landwirte. Durch falsche politische Schritte droht diese Energiewende von unten jedoch ins Stocken zu geraten.“
Dr. Harry Lehmann, Fachbereichsleiter beim Umweltbundesamt, ergänzt: „Es bedarf für verschiedene Technologien unterschiedliche Förderansätze. Eine dezentrale Photovoltaik-Anlage auf dem Privatdach muss anders behandelt werden, als ein großer Offshore-Windpark in der Ost- oder Nordsee.“ Während die kleine PV-Dachanlage künftig mehr Solarstrom zur Eigennutzung produzieren könnte, könnte ein Offshore-Windpark eine Technologieförderung erhalten.

Einspeisevorrang und Mindestvergütung sollen erhalten bleiben
Philipp Vohrer, Geschäftsführer der Agentur für Erneuerbare Energien e.V. (Berlin), unterstützt diesen Ansatz: „Es geht jetzt darum, punktuell nachzusteuern und dabei die Kernelemente des EEG, Einspeisevorrang und Mindestvergütung, zu erhalten“, erklärt Vohrer.

Energiewende dient dem Klimaschutz
Bei der ganzen technischen Diskussion wurde nicht vergessen, weswegen der Ausbau der erneuerbaren Energien nicht nur ein Wirtschaftsprojekt ist, sondern auch ein Projekt zum Schutz des Klimas. „Der springende Punkt ist, dass der Mensch derzeit knapp 90% seiner Energieversorgung fossil deckt und dadurch für einen massiven Schadstoffeintrag von Treibhausgasen sorgt“, betont der Meteorologe, TV-Moderator und Kongress-Botschafter Sven Plöger.
„Die 100ee- Regionen sind ganz wunderbare Leuchtturmprojekte. Von diesen und anderen Beispielen profitieren alle.“
Neben den langjährigen Veranstaltern deENet und AEE wurde der Kongress „100%-Erneuerbare-Energie-Regionen“ erstmals auch vom Deutschen Genossenschafts- und Raiffeisenverband e.V. (DGRV, Berlin) mitveranstaltet. Mitveranstalter waren außerdem das Klimabündnis e.V. und der Deutsche Landkreistag e.V. Das Umweltbundesamt begleitet und beriet den Kongress fachlich.
Ein Interview mit Kongress-Botschafter Sven Plöger ist veröffentlicht unter: http://www.100-ee-kongress.de/botschafter/

26.09.2013 | Quelle: Agentur für Erneuerbare Energien | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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