Chilenischer Präsident unterzeichnet Gesetz über Mindestanteil erneuerbarer Energien an der Stromerzeugung

Am 14.10.2013 unterzeichnete der chilenische Präsident Sebastian Piñera ein Gesetz, wonach die Versorger bis 2025 mindestens 20% des Stroms aus erneuerbaren Energiequellen mit Ausnahme der Wasserkraft erzeugen müssen, unter anderem mit Photovoltaik- und solarthermischen Kraftwerken (CSP).

Um diese Ziel zu erreichen, sollen jedes Jahr Ausschreibungen für Stromversorger erfolgen. Ein weiteres Gesetz, das der Präsident bestätigte, ändert das Genehmigungsverfahren. Die Genehmigung soll künftig nicht mehr 700 Tage dauern, sondern nur noch rund 150 Tage.
„Die Energiequellen der Zukunft bergen große Reichtümer“, so Piñera. „Ich bin sicher, dass viele Länder gerne die Sonneneinstrahlung unserer Wüsten hätten. Diese eröffnen ein beeindruckendes Potenzial für Photovoltaik- oder solarthermische Kraftwerke.“
Das Gesetz gilt ausdrücklich nicht für Wasserkraftwerke wie das umstrittene HidroAysén-Projekt.

Gesetz hat einen langen Weg hinter sich
Das Gesetz 20/25 hat einen langen Weg hinter sich. Der Präsident hatte im Mai 2010 vorgeschlagen, bis 2020 mindestens 20% des Stroms aus Erneuerbaren zu erzeugen. Jaime Orpis (UDI) hatte dazu im September desselben Jahres einen Gesetzesentwurf vorgelegt, die Regierung weigerte sich jedoch, es zu verabschieden.
Energieminister Bunster wandte sich, während er vor Windfarmen und Photovoltaik-Kraftwerken posierte, mehrfach gegen das Gesetz, was zu weiteren Verzögerungen im Parlament führte. Am Ende gab es einen Kompromiss, der das Ziel auf 2025 verschob und eine Preisobergrenze bei der Ausschreibung festlegte.

Erneuerbare Energien als politisches Thema
Erneuerbare Energien sind in Chile ein politisches Thema. Förderer gibt es quer durchs politische Spektrum. Die Senatoren, die das 20/20-Gesetz unterstützen, verteilten sich gleichmäßig auf alle Parteien, von der extrem Linken über das Zentrum bis zur extrem Rechten.
Zu der Verabschiedung könnte es letztlich gekommen sein, weil im November Wahlen anstehen und eine Mitte-Links-Koalition unter der früheren Präsidentin Michelle Bachelet die Mitte-Rechts-Regierung von Piñera ablösen könnte. In Bachelets Wahlkampagne spielten erneuerbare Energien, insbesondere die Solarenergie, eine große Rolle, auch wenn während ihrer Präsidentschaft wenige Erneuerbare-Energien-Anlagen installiert wurden.

17.10.2013 | Quelle: Energieministerium Chile | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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