EUROSOLAR beschließt Resolution für regionale Energiewende und neues Energiemarkt-Design mit starkem und gerechtem EEG im Zentrum

EUROSOLAR e.V. (Bonn) hat auf einer Mitgliederversammlung am 19.10.2013 eine Resolution beschlossen, in der die Vereinigung für erneuerbare Energien von den in den Bundestag gewählten Parteien

eine dezentrale Energiewende und ein neues Strommarkt-Design fordert.

Energiekostensteigerungen werden auf private Verbraucher und Mittelstand abgewälzt
Hinter den Klagen über die Kosten der erneuerbaren Energien stecke in Wahrheit die Erkenntnis, dass die erneuerbaren Energien das bisherige Energiesystem und sein hinfälliges Marktdesign insgesamt in Frage stellten, heißt es in der Resolution.
Dabei hätten Politik und Energiewirtschaft in den vergangenen Jahren den Strommarkt selbst so zugeschnitten, dass Energiekostensteigerungen fast ausschließlich auf private Verbraucher und Mittelstand abgewälzt werden.

Preissteigerung bei Sprit und Heizung höher als beim Strom
Die viel höheren Kostensteigerungen für Öl und Erdgas zum Heizen sowie für Diesel und Benzin würden dagegen bewusst verschwiegen, da sie nichts mit der Energiewende zu tun haben. Dabei machten sie für den Durchschnittsbürger 80 % der Energiekosten aus. Von den 93,5 Milliarden Euro Importkosten für diese Brennstoffe würden allein die globalen Energiekonzerne profitieren.

Neuer Energiemarkt erforderlich
Erforderlich sei eine neue Energiemarktordnung, die das System an den erneuerbaren Energien ausrichte. Dies soll durch den Ausbau der Verteilnetze, eine neue Speicher-Infrastruktur, die bewährte Kraft-Wärme-Kopplung und effiziente, schnell regelbare Gaskraftwerke in den Händen Vieler geschehen.
„Kaum regelbare Großkraftwerke wie Atom- und Kohlekraftwerke dürfen nicht länger das Netz verstopfen“, heißt es in der Resolution. „Die dezentrale Energiewende ist der kostengünstigere und bürgernähere Weg im Vergleich zu den teuren zentralistischen Oligopolstrukturen der Super-Grids und Großkraftwerke.“

EEG soll Kernelement des Energiemarktes werden
EUROSOLAR will, dass das Erneuerbare-Energien-Gesetz (EEG) zum Kernelement der neuen Energiemarktordnung wird. Mit den Grundprinzipien des EEG (feste Vergütungssätze, Einspeisevorrang und Planungssicherheit) könne das regionale Potenzial an erneuerbaren Energien am effektivsten und kostengünstigsten erschlossen werden, denn sie gewährleisteten die notwendige Investitionssicherheit als Voraussetzung für echten Wettbewerb im Strommarkt und Wertschöpfung in den Regionen.

Kosten für Verbraucher senken
Um die Normalverbraucher und die mittelständische Wirtschaft zu entlasten, müssten die Befreiungen von der EEG auf energieintensive Industrien beschränkt werden, die im internationalen Wettbewerb stehen. Sie soll nur gelten, sofern sich die Unternehmen um Emissionsminderungen bemühen. Die sinkenden Börsenpreise müssten an die Verbraucher weitergegeben werden. Anstelle der teuren Offshore-Windenergie sollten dezentrale Photovoltaik, Onshore-Windenergie, Biogas und Wasserkraft im Zentrum des Ausbaus stehen, erklärt EUROSOLAR.

Gesetze für den Netzausbau ändern
EUROSOLAR fordert auch Änderungen am Energiewirtschaftsgesetz, der Stromnetzentgeltverordnung, der Anreizregulierungsverordnung und den Netzausbau-Sondergesetzen. Investitionen müssten in die Gemeinden und Regionen fließen, nicht in den Ausbau der Offshore-Windkraft. Mit einer reformierten Flexibilitätsprämie oder einer neuen Speicherprämie im EEG will EUROSOLAR einen Anreiz für regenerative Verbundkraftwerke mit Speichern auf Verteilnetzebene schaffen.

22.10.2013 | Quelle: EUROSOLAR | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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