centrotherm photovoltaics zieht Bilanz für Rumpfgeschäftsjahre 2012 und 2013: Einbruch im Photovoltaik-Investitionsgütermarkt bewirkt deutlichen Umsatzrückgang

Der Umsatz des centrotherm-Konzerns (Blaubeuren) betrug im Berichtszeitraum 2013 (01. Oktober 2012 bis 31. Mai 2013) 69,2 Millionen Euro - nach 149,2 Millionen Euro in den ersten neun Monaten 2012 („Berichtszeitraum 2012“).

Dieser deutliche Umsatzrückgang sei auf den Einbruch im Photovoltaik-Investitionsgütermarkt zurückzuführen, den nicht nur centrotherm, sondern auch Wettbewerber verzeichnen mussten, betont das Unternehmen in einer Pressemitteilung.
Der Exportanteil sank auf 80,2 % im Berichtszeitraum 2013 und 67,1 % im Berichtszeitraum 2012 gegenüber 95,4 % im Geschäftsjahr 2011.
Die Gesamtleistung bezifferte sich im Berichtszeitraum 2013 auf 68,6 Millionen Euro nach 128,2 Millionen Euro im Berichtszeitraum 2012.
Im Berichtszeitraum 2013 lag das Ergebnis vor Zinsen, Steuern und Abschreibungen auf Sachanlagen und immaterielle Vermögenswerte (EBITDA) bei minus 25,3 Millionen Euro. Das EBITDA wurde neben der niedrigen operativen Performance insbesondere durch Sondereffekte im Zusammenhang mit der erfolgten Restrukturierung belastet.
Das EBITDA im Berichtszeitraum 2012 war darüber hinaus vor allem durch die hohen Abwertungen auf Vorräte belastet und belief sich auf minus 107,8 Millionen Euro. Das operative Ergebnis vor Zinsen und Steuern (EBIT) lag im Berichtszeitraum 2013 bei minus 29,7 Millionen Euro und minus 375,8 Millionen Euro im Berichtszeitraum 2012.

EBIT im Berichtszeitraum 2012 durch außerplanmäßige Abschreibungen belastet
Das EBIT im Berichtszeitraum 2012 war insbesondere durch hohe Abschreibungen mit einem Gesamtvolumen von 268,0 Millionen Euro belastet. Davon entfiel der Großteil auf außerplanmäßige Abschreibungen in Höhe von 243,7 Millionen Euro. Diese Wertberichtigungen ergaben sich aus einer neuen Beurteilung der Bewertung der immateriellen Vermögenswerte und der Sachanlagen als Folge des gravierenden Photovoltaik-Markteinbruchs. Insgesamt betrug das Konzernergebnis im Berichtszeitraum 2013 minus 77,4 Millionen Euro nach minus 372,1 Millionen Euro im Berichtszeitraum 2012.

Auftragseingänge und -bestand
Die Auftragseingänge im Berichtszeitraum 2013 beliefen sich insgesamt auf 163,2 Millionen Euro. Davon entfielen 123,2 Millionen Euro auf das Segment Silizium, auf das Segment Photovoltaik & Halbleiter 35,4 Millionen Euro und auf das Segment Dünnschicht & Sonderanlagen 4,6 Millionen Euro. Der Auftragsbestand zum Stichtag 31. Mai 2013 beläuft sich auf 305,7 Millionen Euro.

Vorstände sehen Restrukturierungserfolg
Der centrotherm-Konzern hat sich im Berichtszeitraum 2012 und 2013 neu strukturiert und auf seine Stärken in Produktionstechnik und Prozessen für die Photovoltaik-, Halbleiter- und Mikroelektronikindustrie fokussiert.
„Mit der Konzentration auf unsere Kernkompetenzen wollen wir centrotherm für die Zukunft wieder stark aufstellen und unsere Marktposition weiter ausbauen: Als Technologieführer für die Photovoltaikindustrie und als Spezialist für die Halbleiter- und Mikroelektronikindustrie“, betonen die Vorstände.
Dabei soll der Halbleiter- und Mikroelektronikbereich weiter diversifiziert und als zweites Standbein des Konzerns ausgebaut werden, um künftig negative Marktentwicklungen wie gegenwärtig in der Photovoltaik besser abfedern zu können. centrotherm habe die Sanierungs- und Restrukturierungsphase zudem genutzt, um eine schlanke und effiziente Struktur und Organisation mit optimierten Unternehmensprozessen für die Zukunft zu schaffen.

Positives Eigenkapital und vorhandene Liquidität als Basis für die Zukunft
Mit Rechtskraft des Insolvenzplans hatten die Gläubiger 70 % ihrer unbedingt und ohne Beschränkung festgestellten Forderungen Mitte Mai 2013 an die Sol Futura Verwaltungsgesellschaft mbH abgetreten. Sol Futura brachte diese Forderungen als Sacheinlage in die centrotherm photovoltaics AG ein.
Damit sind die Forderungen erloschen und die Gesellschaft maßgeblich entschuldet. Die verbleibenden 30 % der Forderungen sind bis Ende 2015 unverzinslich gestundet. Das Eigenkapital erhöhte sich im Wesentlichen durch die eingebrachten Insolvenzforderungen von minus 7,3 Millionen Euro zum 30. September 2012 um 56,7 Millionen Euro auf 49,4 Millionen Euro zum 31. Mai 2013.
Der Konzern verfügt nach eigenen Angaben zum 21. Oktober 2013 über eine Liquidität von rund 110,0 Millionen Euro (31.05.2013: 108,4 Mio. EUR), die zur Finanzierung des operativen Geschäfts sowie für geplante Investitionen insbesondere in Forschung & Entwicklung zur Verfügung steht. Die F&E-Arbeit sei für centrotherm nach wie vor eine der wichtigsten Säulen zum Erhalt bzw. Ausbau der Marktposition.

Vorstand von positiver Entwicklung des Photovoltaik-Marktes überzeugt
„Sollte sich bald eine signifikante Belebung des globalen Markts für Produktionstechnik für die Photovoltaik-Industrie einstellen, sind wir zuversichtlich, dass centrotherm hiervon profitieren kann und eine positive Ergebnisentwicklung in den nächsten zwei Jahren möglich ist“, fasst der Vorstand den Ausblick zusammen und ergänzt: „Langfristig sind wir von der positiven Entwicklung des Photovoltaik-Marktes überzeugt, da Strom aus Solaranlagen einen festen Anteil am Energiemix in den nächsten Jahrzehnten haben wird. Es ist ein wesentliches Ziel unserer Strategie, diese Entwicklung technologisch mitzugestalten und voranzutreiben.“

31.10.2013 | Quelle: centrotherm photovoltaics AG | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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