Solarstrom und Speicher: Green City Energy fordert Vergütung für leistungsoptimierte Photovoltaik-Anlagen

Um insbesondere die großen, schwankenden Solarstrom-Mengen besser in das Stromnetz einzubinden, schlägt die Green City Energy AG (München) eine Leistungsbegrenzung für Photovoltaik-Anlagen in Kombination mit einer Solarstrom-Speichervergütung vor.

Das Unternehmen hat ein Vergütungsprinzip für den gespeicherten Solarstrom entwickelt und bringt den Vorschlag in die politische Diskussion zur Novellierung des Erneuerbare- Energien-Gesetzes (EEG) ein. Die Förderung dezentraler Solarstrom-Speicher sei bezahlbar und sinnvoll, da deren Ausbau bei einer ganzheitlichen Betrachtungsweise volkswirtschaftlich gewinnbringend sei.

Photovoltaik-Zubau wird Herausforderung für den Systemverbund
Der Ausbau dezentraler Speicher sei für das Gelingen einer bürgernahen, vor Ort verankerten Energiewende zwingend, so Green City Energy.
Wenn mittags in Deutschland flächendeckend die Sonne scheint, purzeln an der Strombörse die Preise. Und wenn das Überangebot an Solarstrom bei dem weiteren und notwendigen Zubau von Photovoltaik-Anlagen steige, werde dies für den Systemverbund eine große Herausforderung, der Solarstrom belaste die Netze. „Das muss nicht sein, im Gegenteil. Green City Energy hat einen Vorschlag erarbeitet für ein Anreizsystem, mit dem die gewaltigen Solarstrom-Mengen von heute schon bis zu 24,9 GW Spitzenleistung (Solarstromrekord am 21.Juli 2013) systemdienlich in die Netze integriert werden können“, heißt es in der Pressemitteilung.

„Baut Speicher, nicht Netze!“
Um die Solarstrommengen im Tagesverlauf gleichmäßiger zu verteilen, schlägt Green City Energy eine Förderung der nach Auffassung des Unternehmens volkswirtschaftlich sinnvollen und notwendigen Kombination aus Speicherzubau und Leistungsoptimierung von Photovoltaik-Anlagen vor.
Alhard von Nordenskjöld, Leiter technische Innovation bei Green City Energy bringt die Forderung auf den Punkt: „Baut Speicher, nicht Netze!“ lautet seine Botschaft.
„Statt Milliarden in den Netzausbau zu stecken, sollten Anreize für dezentrale Stromspeicher geschaffen werden. Anders als immer behauptet, sind solche Speicher bei einer Gesamtbetrachtung aus volkswirtschaftlicher Perspektive sinnvoll“, so von Nordenskjöld weiter.

Vergütungsprinzip für dezentrale Speicher soll Zukunft der Photovoltaik sichern
Um Solarstrom-Spitzen künftig zu reduzieren, sollten Photovoltaik-Anlagen nur noch bis zu maximal 30 Prozent ihrer Modulnennleistung auf Basis der jeweiligen EEG-Vergütung einspeisen dürfen, so der Vorschlag von Green City Energy. Darüber hinaus erzeugter Strom soll entweder direkt vor Ort verbraucht oder gespeichert und später eingespeist werden. Durch eine gesetzlich verankerte Speichervergütung könne ein wichtiger Anreiz für diese netzdienliche Mäßigung der Einspeisung gesetzt und dem Energieerzeuger Investitionssicherheit gegeben werden. Die Speichervergütung soll zusätzlich zur „Basisvergütung“ nach EEG über einen Zeitraum von 10 Jahren gewährt und ebenfalls jährlich gesenkt werden.
Auch Bestandsanlagen könnten in diesen „Speichermodus“ wechseln, was am Einspeisezähler automatisch nachweisbar werde. Weitere netzstabilisierende Funktionen der Speicher, wie etwa Regelenergiebereitstellung, sollten Netzbetreiber und Stromerzeuger ab mittelgroßen Leistungen (Vorschlag: Anlagen größer 100 kW Einspeiseleistung, entspricht 333 kWp Modulleistung) gemeinsam anwenden müssen und bei kleineren Anlagengrößen optional anwenden dürfen.

Green City Energy: Nutzen und Kosten der Speicher im Gleichgewicht
Die volkswirtschaftlichen Vorteile der an Photovoltaik-Anlagen angeschlossenen Speicher seien zahlreich und würden von vielen nur teilweise wahrgenommen und in die Betrachtung einbezogen, betont Green City Energy. Durch Speicher würden beispielsweise Netzausbaukosten eingespart (laut dena-Netzstudie mindestens vier Milliarden Euro), Netzregelkosten würden reduziert, Netzkapazitäten freigesetzt, die EEG-Umlage durch mehr Eigenverbrauch entlastet, fossile Brennstoffimporte reduziert und gleichzeitig der Stromexport von subventioniertem Strom aus Solarkraftwerken zur Mittagszeit vermieden.
„In der Diskussion um die Wirtschaftlichkeit von Speichern wird oft vergessen, dass auch die Systemkosten für Photovoltaik-Anlagen durch den Einsatz kleinerer Wechselrichter und Netzanschlüsse gesenkt werden und dass der Werterhalt aller PV-Anlagen für die Zeit nach der EEG-Vergütung gesichert wird“, so Nordenskjöld.

Synergieeffekte für die Elektromobilität
Des Weiteren seien die Impulse einer Speichervergütung für den Industriestandort Deutschland zu berücksichtigen. Im Hinblick auf den Ausbau der Elektromobilität seien auch die Synergieeffekte zu würdigen, die von einer klaren Hinwendung zu dezentraler Speichertechnik ausgehen können.
„Jetzt ist es Zeit, den nächsten Schritt der Energiewende zu gehen. Nur wenn Solarstromanlagen durch moderne, dezentrale Speicher ergänzt werden, können diese systemdienlich arbeiten und ihren optimalen Beitrag zum 100% erneuerbaren Stromsystem der Zukunft leisten“, so Jens Mühlhaus, Vorstand der Green City Energy AG.
An interessierten Anlagenbetreibern und Investoren, die in Speicherfonds investieren würden, mangele es nicht, meint Mühlhaus. „Green City Energy versteht sich als Schrittmacher der Energiewende, wir denken über einen Speicherfonds zur Finanzierung von Pilotprojekten nach.“
Weitere Informationen zur Speichervergütung für leistungsoptimierte PV-Anlagen sind auf der Website von Green City Energy abrufbar: Dort steht ein ausführliches Positionspapier zum Download bereit.

31.10.2013 | Quelle: Green City Energy AG; Foto: EuPD Research | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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