Britischer Photovoltaik-Markt schrumpft im dritten Quartal 2013 auf 195 MW

In Großbritannien gingen im dritten Quartal 2013 Photovoltaik-Anlagen mit einer Leistung von 195 Megawatt (MW) in Betrieb. Das geht hervor aus Zahlen des Ministeriums für Energie und Klimawandel (DECC).
Das
Energieministerium registrierte 140 MW Photovoltaik-Leistung, die im Rahmen des Einspeisetarifs autorisiert wurden und weitere 47 MW, die im Rahmen der Quotenregelung (Renewables Obligation, RO) anerkannt wurden.

Dies ist das zweite Quartal, in dem der Photovoltaik-Markt in Großbritannien geschrumpft ist, nach einem Hoch von 411 MW im ersten Quartal 2013. Die Statistik zeigt auch eine deutliche Steigerung bei den nicht geförderten Photovoltaik-Anlagen auf 45 MW, von denen 41 MW größer als 5 MW sind.

Solarstrom-Produktion und Photovoltaik-Markt deutlich geringer als bei den Marktführern
In den ersten drei Quartalen 2013 wurden in Großbritannien 897 MW Photovoltaik-Leistung installiert. Während das im Vergleich zu den ersten drei Quartalen 2012 ein Wachstum von 44 % bedeutet, bleibt es weit weniger als in China, Japan, Deutschland oder den USA.
Das Ministerium berichtet, dass die Photovoltaik-Anlagen im Land im zweiten Quartal 2013 417 Gigawattstunden (GWh) Solarstrom erzeugt haben. Das ist im Vergleich zum Vorjahresquartal eine Steigerung um 22 %, entspricht aber noch immer nur 0,5 % der britischen Stromproduktion, und ist weniger als ein Zehntel des Anteils in Deutschland oder Italien und ungefähr genauso viel wie in den USA.
Wie berichtet machten erneuerbare Energien 15,5 % der britischen Stromproduktion im dritten Quartal 2013 aus. Der größte Anteil stammt aus Onshore-Windparks, gefolgt von Offshore-Windenergie und pflanzlicher Biomasse.

Britische Regierung legt keinen Wert auf großen Photovoltaik-Markt
Der britische Photovoltaik-Markt ist von schnellen Politikwechseln und der Einführung verschiedener konkurrierender Fördermodelle gekennzeichnet. Zu diesen gehören der Einspeisetarif, die Quotenregelung und nun die Verrechnung von Stromerzeugung und -Bezug (Net Metering).
Die Reduzierung des Einspeisetarifs und jüngste politische Entwicklungen scheinen darauf hinzudeuten, dass die mitte-rechts-Regierung keinen Wert auf einen schnell wachsenden Photovoltaik-Markt legt, wie man ihn in Deutschland, Italien und Japan gesehen hat.
Stattdessen scheint die liberaldemokratisch-konservative Koalition einen mittelgroßen Photovoltaik-Markt anzustreben, ähnlich wie in Frankreich. Ebenso wie in Frankreich scheint die britische Regierung eine Vorliebe für Kernenergie zu haben, trotz der höheren vorhergesagten Kosten über die Lebensdauer der Kraftwerke und der Risiken und externen Kosten für Umwelt und Gesundheit.

05.11.2013 | Quelle: DECC; Bild: Solar Trade Association | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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