Umfrage: Führungskräfte bekennen sich zur Energiewende, aber nicht um jeden Preis

77 % der Führungskräfte in Deutschland sind für die Energiewende. Allerdings dürfe sie nicht zulasten von Arbeitsplätzen oder der Stärke des Wirtschaftsstandortes gehen.

Das ergab eine repräsentative Umfrage unter 700 Führungskräften und -anwärtern aus Politik, Behörden, Wirtschaft, Wissenschaft und Medien. Die Befragung wurde Anfang November vom Nürnberger Marktforschungsinstitut trend&motives im Auftrag des Verbandes der Chemischen Industrie (VCI, Frankfurt/M.) durchgeführt.
"Die erfolgreiche Umsetzung der Energiewende ist ein wichtiges Ziel – aber nicht um jeden Preis. Sie muss mit einer Stärkung des Industrielandes Deutschland und der Sicherung von Arbeitsplätzen einhergehen. Das unterstreicht die Umfrage ganz eindeutig", sagt VCI-Hauptgeschäftsführer Utz Tillmann.

60 % befürworten Entlastungen für energieintensive Unternehmen
Die derzeit geltende Härtefallregelung und die Befreiung von der EEG-Umlage für die Eigenstromerzeugung ermöglichen energieintensiven Unternehmen bezahlbare Stromkosten. Rund 60 % der Umfrageteilnehmer befürworten, dass diese Entlastungen für energieintensive Unternehmen, die im internationalen Wettbewerb stehen, auch künftig beibehalten werden.
Das gilt auch dann, wenn die EEG-Umlage zu weiter steigenden Strompreisen führt. Nur knapp ein Drittel der Befragten (32 %) ist dagegen, diese Entlastung für die Betriebe zu erhalten.

Bereitschaft, für die Energiewende immer mehr zu bezahlen, sinkt
Die mehrfache Erhöhung der Stromrechnung in den letzten Jahren hat die Akzeptanz von Strompreissteigerungen als Begleiterscheinung der Energiewende verringert. Die Umfrage zeigt, dass die Bereitschaft der deutschen Führungskräfte, im eigenen Haushalt immer höhere Strompreise für die Förderung erneuerbarer Energien in Kauf zu nehmen, deutlich abnimmt.
55 % der Befragten wollen deshalb, dass die Förderung neuer Windkraft- oder Solaranlagen eingeschränkt wird. Sie wünschen eine Begrenzung auf eine gewisse Zahl von Anlagen (22 %), die deutliche Verminderung der Subventionen pro Anlage (16 %) oder aber einen generellen Förderstopp (10 %). 37 % hält es für richtig, die Bestimmungen des Erneuerbare-Energien-Gesetzes (EEG) so zu belassen, wie sie sind.

15.11.2013 | Quelle: Verband der Chemischen Industrie e.V. (VCI, Frankfurt am Main) | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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