BEE: Die Zeiten deutlicher Anstiege der Ökostrom-Umlage sind vorbei

Die am 15.11.2013 veröffentlichte Mittelfristprognose der Übertragungsnetzbetreiber (ÜNB) zur Entwicklung der EEG-Umlage liegt bei 5,85 bis 6,86 Cent pro Kilowattstunde für das Jahr 2015 beziehungsweise im Mittel bei 6,35 ct/kWh. Das liegt nur geringfügig über der bereits festgelegten EEG-Umlage von 6,24 Cent für das Jahr 2014.

„Auch wenn es noch eine gewisse Schwankungsbreite gibt – eines ist klar: Die Zeiten deutlicher Anstiege der EEG-Umlage sind vorbei“, kommentiert Dr. Hermann Falk, Geschäftsführer des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE).

Oberes Szenario der ÜNB geht laut BEE von unrealistischem Zubau von Offshore-Windkraft aus sowie von sehr optimistischen Zahlen für die Photovoltaik
Die Übertragungsnetzbetreiber gehen davon aus, dass das EEG-Konto Ende September 2014 mit 903 Millionen Euro deutlich positiv sein wird. Dieses erfreuliche Ergebnis sei zustande gekommen, obwohl die ÜNB bei ihren Berechnungen des oberen Szenarios völlig unrealistische Zubau-Mengen für Offshore-Windkraft und sehr optimistische Zahlen für Photovoltaik angenommen hätten. Diese Annahmen führten für sich genommen zu einem überhöhten Ergebnis für die Umlage, so der BEE.

BEE rät zum Anbieterwechsel, wenn Grundversorger fallende Börsenpreise nicht an Kunden weitergeben
Im Jahr 2015 werden sich auch die fallenden Börsenstrompreise noch deutlich stärker auf die EEG-Umlage auswirken als 2014, betont der BEE. Deshalb sollten CDU/CSU und SPD in ihren Koalitionsverhandlungen Maßnahmen verabreden, welche die Grundversorger dazu bringen, die fallenden Börsenpreise an ihre Kunden weiterzugeben. Alle Stromkunden, die noch bei Grundversorgern sind, die die fallenden Börsenpreise nicht an die Kunden weiterreichen, sollten ihren Stromanbieter wechseln, rät der Verband. Schon für 2014 sei absehbar, dass einige Anbieter ihre Tarife senken werden.

Kapazitätsmärkte für fossile Kraftwerke würden die EEG-Umlage unnötig in die Höhe treiben
Der BEE warnt die künftige Koalition vor der Einführung von Kapazitätsmärkten für fossile Kraftwerke. Diese würden die EEG-Umlage unnötig in die Höhe zu treiben, weil sie Überkapazitäten in Deutschland aufrechterhalten oder sogar noch vergrößern würden. Das würde den Börsenpreis für Strom weiter drücken und damit die Differenz zu den EEG-Vergütungen ausweiten.

18.11.2013 | Quelle: BEE | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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