SunEdison sichert Finanzierung für Photovoltaik-Projekt mit 50,7 MW in Chile; Solarstrom soll auf dem freien Markt verkauft werden

SunEdison Inc. (St. Peters, Missouri, USA) hat ein Finanzierungsabkommen mit der Overseas Private Investment Corporation (OPIC) der US-Regierung und der internationalen Finanzkorporation (IFC) der Weltbank getroffen. Das Geld soll in ein Photovoltaik-Projekt mit einer Nennleistung von 50,7 Megawatt (MW) in Chile fließen.

Der Solarstrom aus dem Kraftwerk “San Andres” soll nach Fertigstellung auf dem Spotmarkt verkauft und ins Zentralnetz Chiles (SIC) eingespeist werden. Das ist bereits das dritte PV-Projekt in Lateinamerika mit gesicherter Finanzierung, das ohne Strombezugsvereinbarungen auskommen soll. Und es könnte der Anfang eines neuen Modells für die Photovoltaik-Industrie sein.
„Das Vorhaben zeigt, dass die Kreditfinanzierung mit den richtigen Sponsoren und Geldgebern im heimischen Umfeld eine Möglichkeit ist, Photovoltaikkraftwerke zu errichten, die am freien Strommarkt teilnehmen“, sagte Jean Philippe Prosper von der IFC.

Chile hat PV-Vorhaben mit insgesamt 5 GW genehmigt
San Andres ist eines der ersten Photovoltaik-Großprojekte in Chile, deren Finanzierung gesichert ist. Die Umweltbehörden des Landes haben PV-Vorhaben mit insgesamt 5 GW genehmigt, aber laut dem jüngsten Monatsbericht der Regierung sind davon erst 6,7 MW in Betrieb und 126 MW im Bau.
San Andres liegt in der Region Atacama. Im Gegensatz zu den meisten großen PV-Kraftwerken, deren Strom in das nördliche Stromnetz SING fließt, soll der Solarstrom aus San Andres in das Zentralnetz Chiles eingespeist werden.

Wechsel von Strombezugsvereinbarungen zum Spotmarkt
Der Übergang zum Stromverkauf auf dem freien Markt ist ein großer Schritt für eine Branche, die sich bisher auf Strombezugsvereinbarungen (PPA) verlassen konnte. In Gegenden mit einer hohen Sonneneinstrahlung und hohen Strompreisen kann das höhere Einnahmen, aber auch mehr Risiken mit sich bringen, was Investoren nicht mögen.
„Aura Solar 1“ von Gauss Energía und Martifer Solar in Baja California Sur (Mexiko) war das erste Photovoltaik-Kraftwerk in Lateinamerika, das auf dieser Grundlage gebaut wurde. Die Gegend ist jedoch auch außergewöhnlich gut dafür geeignet, da es ein isoliertes Stromnetz gibt und Strom teuer aus importierten fossilen Brennstoffen erzeugt werden musste.
Im September 2013 berichtete Total, es habe die Finanzierungszusage für ein zweites Projekt dieser Art erhalten, Salvador mit 70 MW in Chile. Dass nun SunEdison so eine Anlage baut, ist noch interessanter, da das Unternehmen Pionier bei Strombezugsvereinbarungen für Solar-Projekte war.

21.11.2013 | Quelle: SunEdison; Foto: Javier Rubilar | solarserver.de © EEM Energy & Environment Media GmbH

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